Die dicksten Fehler

Wie der erste Arbeitstag garantiert misslingt

28.09.2012

Extrawurst und allein gelassen werden

Extrawurst: Ärgerlich ist es, wenn die neuen Kollegen unterschiedliche oder lückenhafte Infos zum Unternehmen erhalten. Schnell macht per Flurfunk die unprofessionelle Vorbereitung die Runde. Folge: interner Imageschaden. Besser: Online-Kurse, die allen die gleichen Informationen zum Unternehmen liefern.

Herrschaftswissen: Nur die Personalfachkraft weiß, wo Betriebsvereinbarungen, Infos zum Betriebsausflug, zur Berufsgenossenschaft, Urlaubsanträge, Arbeitsanweisungen oder Verhaltensregeln mit sozialen Netzwerken liegen. Alles in einem (Online-) Handbuch sammeln und am ersten Tag übergeben, ergibt mehr Sinn.

Du bist alleine: Wer geht mit wem, wann zum Mittagessen? Wo sind die Toiletten? Für neue Kollegen gleicht der neue Arbeitsplatz oft einem Dschungel. Fettnäpfchen lauern überall. Sie alleine zu lassen, passiert in vielen Firmen. Helfen kann ein Paten-System. Ein erfahrener Kollege gibt Antworten und schafft Vertrauen.

Doppelte Einführung: Dumm, wenn mehrere Mitarbeiter in kurzen Abständen im neuen Job starten. Jedes Mal muss der Chef begrüßen und die Fachkollegen ihre Einführungsreferate halten. Was für ein Zeitfresser. Das merken auch die Neuen. Ideal ist ein Einführungstag, der einmal im Monat stattfindet und an dem alle neuen Mitarbeiter teilnehmen.

Leitbild? Vergessen! Kurios ist, wenn "Anfänger" anonym und mit der Gehaltsabrechnung das Firmenleitbild ausgehändigt bekommen. Wer will, dass Werte und Ziele gelebt werden, muss darüber am ersten Tag berichten. Gut kommt an, wenn das langjährige Mitarbeiter übernehmen. Etwa, indem sie von Meetings erzählen, in denen über einen Leitsatz diskutiert wurde.

Leg einfach los: Frisch von der Uni und vom Arbeiten noch keinen Plan. Leider lassen viele Unternehmen speziell Berufsanfänger ohne Führung in den Job stolpern. Dabei wären Fahrpläne mit Meilensteinen, die die erwartete Arbeitsleistung betreffen, hilfreich und fair.

Geschenke sind nur für Kunden: Am ersten Arbeitstag zu erfahren, was die firmeneigene Marketingmaschine alles ausspuckt, ist interessant. Nichts davon zu bekommen, ist doof. Wie soll ein neuer Mitarbeiter stolz zuhause berichten, was es in der Firma alles gibt, wenn er nichts davon zeigen kann?

Anne Pietrus, Skillsoft
Anne Pietrus, Skillsoft

Autorin des Beitrags ist Anna Pietrus, HR-Managerin des weltweit agierenden E-Learning-Anbieters Skillsoft mit Sitz in Düsseldorf. (tö)

Zur Startseite