Schwarzbuch 2008 des Bundes der Steuerzahler

Wie der Staat 30 Milliarden Euro verschwendet

07.03.2009
Auch für 2008 hat der Bund der Steuerzahler seine jährliche Klageschrift vorgelegt - mit teils kuriosen Fällen.

Das "Schwarzbuch" zeigt an 107 Beispielen, wo in den zurückliegenden zwölf Monaten öffentliche Gelder unsinnigerweise ausgegeben wurden. Die Formen der Verschwendung sind vielfältig: Im saarländischen Burbach etwa hatte man vor sechs Jahren mit dem Bau eines Brückenturms für eine Fußgängerbrücke begonnen. Der Turm steht, 500.000 Euro hat er gekostet - die Brücke aber gibt es noch immer nicht.

Eine ähnliches Projekt gab es in Essen: Dort wurde für 350.000 Euro eine Fußgängerbrücke gebaut - 100 Meter neben einer bereits bestehenden Brücke. Ein weiteres Beispiel: In der Nähe von Bremen wurde für mehr als 63.000 Euro ein Schiffsanleger gebaut, doch dummerweise ist der Anleger zu weit von den örtlichen Gasthäusern entfernt und deshalb für Touristen nicht interessant - und damit auch für die Weserschifffahrt nicht. Derlei Beispiele für Steuergelder, die zum Fenster hinausgeworfen wurden, gibt es viele im Schwarzbuch.

Letztlich, so Karl Heinz Dake, Präsident des Bundes der Steuerzahler, sei es unmöglich, die Gesamtsumme der 2008 verschwendeten Steuergelder exakt zu beziffern.

Jetzt auch online erhältlich

Das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler gibt es auch online unter http://schwarzbuch.steuerzahler.de. In dem neuen Auftritt stehen Bedienerfreundlichkeit, ein optisch ansprechendes Design und die Einarbeitung neuer Funktionen im Vordergrund, so der Bund der Steuerzahler Deutschland. Der Nutzer kann sich die Fälle nach Kategorien auflisten lassen. Übersichtlich werden alle Schwarzbuch-Fälle auch nach den Bundesländern geordnet präsentiert. Nutzer können sich das Schwarzbuch komplett als PDF herunterladen oder in gedruckter Form bestellen.

Viele neue, vor allem interaktive Funktionen erweitern die Möglichkeiten für den Leser. Er hat die Möglichkeit, einzelne Fälle als "besonders herausragend" zu wählen. Damit können stets aktuell die Top-Ten-Leseempfehlungen der User mitverfolgt werden. Kommentare können verfasst und die Fälle verschickt werden. Versendet werden können auch speziell gestaltete E-Cards, die auf das Schwarzbuch Bezug nehmen.

Weitere Infos und Kontakt:

Bund der Steuerzahler Deutschland e.V., Julia Berg, Tel.: 030 259396-0

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