Chancen durch Unified Communication & Collaboration

Wie die Hersteller beim Umstieg auf UCC helfen können



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.

Klare Deadline im Genick

Marko Gatzemeier, Direktor Marketing bei C4B, bezeichnet die All-IP-Umstellung als "Ruck durch die Republik". Gatzemeier fügt hinzu: "Mit der klaren Deadline im Genick haben viele Unternehmen einen zwingenden Anlass, ihre TK-Infrastruktur zu prüfen und auf den neuesten Stand zu bringen." Nun liege es an den Systemhäusern und Herstellern das Potenzial geschickt zu nutzen. Dieses Ziel könne man aber nicht erreichen, indem man eine "eierlegende Wollmilchsau, die vor lauter hastig zusammengebastelten Funktionen kaum noch laufen kann" züchte. "Eine einfache, intuitive und nutzerfreundliche Bedienung sind für den Erfolg einer Lösung entscheidender als eine maximale Funktionsbandbreite", so Gatzemeier. Trotzdem gebe es aber natürlich ein Mindestspektrum an Funktionen, die jede UCC-Lösung bieten müsse.

"Eine einfache, intuitive und nutzerfreundliche Bedienung sind für den Erfolg einer Lösung entscheidender als eine maximale Funktionsbandbreite." Marko Gatzemeier, Direktor Marketing bei C4B
"Eine einfache, intuitive und nutzerfreundliche Bedienung sind für den Erfolg einer Lösung entscheidender als eine maximale Funktionsbandbreite." Marko Gatzemeier, Direktor Marketing bei C4B
Foto: C4B

Den geringsten Aufwand in Sachen Vertrieb und Installation bieten seiner Meinung nach Cloud-Lösungen. Der Spielraum für individuelle Anpassungen sei hier aber gering. Das sei gleichzeitig auch die Achillesferse dieser Angebote. "Schließlich bedeuten die Dienstleistungen für Systemhäuser nicht nur ein erhebliches Umsatzpotenzial, sondern gleichzeitig die Chance, eine intensive und langlebige Kundenbeziehung aufzubauen", ergänzt Gatzemeier.

Vorgezogene Investitionen

Auch Florian Buzin, Geschäftsführer bei der Starface GmbH, hält All-IP "ohne Zweifel für den größten Markttreiber, den es in unserer Branche je gegeben hat". Das komme den Herstellern, Distributoren, Integratoren und Consultants gleichermaßen zugute. Allerdings gibt er zu bedenken, dass "wir damit aber kein Business aus dem Nichts generieren, sondern lediglich Investitionen um einige Jahre vorziehen, die in fünf oder sechs Jahren angestanden wären". Sobald die Migration abgeschlossen sei und alle Unternehmen umgestellt hätten, werde sich das Geschäftsvolumen wieder normalisieren. Er rät deswegen dazu, "schon heute die Weichen für die Zeit nach All-IP zu stellen, etwa indem sie aktiv UC-as-a-Service- und Miet-Modelle vermarkten".

"All-IP ist ohne Zweifel der größte Markttreiber, den es in unserer Branche je gegeben hat." Florian Buzin, Geschäftsführer bei der Starface GmbH
"All-IP ist ohne Zweifel der größte Markttreiber, den es in unserer Branche je gegeben hat." Florian Buzin, Geschäftsführer bei der Starface GmbH
Foto: Starface

Die Crux an UCC ist seiner Erfahrung nach, dass jedes Unternehmen ganz eigene Anforderungen habe und deswegen "nach einer Lösung sucht, die sich sehr tief in seine ureigensten Geschäftsprozesse integrieren lässt". Insbesondere Video- und Presence-Management-Lösungen seien "aktuell die spannendsten Lösungen, weil sich damit sehr wirksam Kosten senken lassen". Auf jeden Fall sollte "kein Fachhändler gezwungen sein, mit einem Dutzend UCC-Hersteller zusammenzuarbeiten, nur um alle Kundenvorgaben abdecken zu können".

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