Chancen durch Unified Communication & Collaboration

Wie die Hersteller beim Umstieg auf UCC helfen können



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.

Wirtschaftlich sinnvolle Migrationspfade

Die Bedeutung offener Standards hebt Robert Weiß, Sales Director DACH bei Estos, hervor. Damit könne man sich von der zugrunde liegenden Infrastruktur unabhängig machen, um zum Beispiel das bestehende TK-System investitionsschonend durch UCC-Komponenten zu erweitern. Weiß betont darüber hinaus, dass "der größte Nutzen und die wichtigsten Mehrwerte dann entstehen, wenn die UCC-Software auch die Geschäftsprozesse im Unternehmen unterstützt und verbessert". Thomas Schmieske, Senior Vice President Indirect Channel Unify bei Atos Deutschland, legt das Augenmerk auf "wirtschaftlich sinnvolle Migrationspfade aus den bestehenden Infrastrukturen". Er rät betroffenen Unternehmen auf Skalierbarkeit, flexible Preisstrukturen und transparente Abrechnung zu achten. Außerdem sollten sie prüfen, ob eventuell ein auf ihre Größe und Branche zugeschnittenes Cloud-Service-Paket Vorteile bringe.

"Der größte Nutzen und die wichtigsten Mehrwerte entstehen, wenn die UCC-Software die Geschäftsprozesse im Unternehmen unterstützt und verbessert." Robert Weiß, Sales Director DACH bei Estos
"Der größte Nutzen und die wichtigsten Mehrwerte entstehen, wenn die UCC-Software die Geschäftsprozesse im Unternehmen unterstützt und verbessert." Robert Weiß, Sales Director DACH bei Estos
Foto: Estos

Ende des analogen Kommunikations-Zeitalters

Für Jörg Petter, Business Lead Microsoft 365, Voice bei Microsoft Deutschland, ist die Ablösung von ISDN "das Ende des analogen PSTN-Technologiezeitalters". Die Kommunikationstechnologie werde damit vollständig IP-basiert, was gleichzeitig den neuen UCC-Technologien den Weg ebne und eine leichtere Integration von SaaS (Software as a Service) ermögliche. Er stuft sie deswegen als weiteren Wachstumstreiber für UCC-Collaboration-Stacks wie das hauseigene Office 365 ein. Die größte Herausforderung ist dabei nach seiner Ansicht eine "integrierte Nutzungserfahrung". Darunter versteht er die "Minimierung von Reibungsverlusten bei Applikationswechseln". Dazu gehöre zum Beispiel, dass man sich in verschiedenen Applikationen nicht immer neu anmelden müsse.

"Wirtschaftlich sollten Unternehmen auf Skalierbarkeit, flexible Preisstrukturen und transparente Abrechnung achten." Thomas Schmieske, Senior Vice President Indirect Channel Unify bei Atos Deutschland
"Wirtschaftlich sollten Unternehmen auf Skalierbarkeit, flexible Preisstrukturen und transparente Abrechnung achten." Thomas Schmieske, Senior Vice President Indirect Channel Unify bei Atos Deutschland
Foto: Atos

Auf die besten Voraussetzungen angesprochen, die IT-Systemhäuser erfüllen sollten, um erfolgreich UCC-Systeme zu vertreiben und zu implementieren, nennt Petter vor allem "ein profundes Verständnis für Geschäftsprozesse und die spezifischen Kundenherausforderungen". Systemhäuser sollten "wegkommen von einem Technologie-zentrischen Vertriebsansatz hin zu einem Ansatz, der den konkreten Kundennutzen (Business Value) in den Fokus rückt". Anton Döschl von Cisco ergänzt diese Anforderungen um "Beratungs- und Consultings-Skills auf der Architekturseite". Außerdem empfiehlt er Lifecycle-Skills nach dem Motto "Land, Adopt, Expand und Renew".

Hoher technischer Anspruch an die Umsetzung

Für Frank Kirsch von Avaya geht es in der digitalen Transformation vor allem darum, "die Zukunft eines Unternehmens zu sichern, neue Kundenerlebnisse zu schaffen und Prozesse zu vereinfachen". Es sei wichtiger sich mit dem Kerngeschäft des Kunden zu beschäftigen "als mit der in der Vergangenheit beliebten Aufzählung von Leistungsmerkmalen". Das erfordere aber einen hohen technischen Anspruch in der Umsetzung. "Heute werden UCC-Systeme tiefer in vorhandene Prozesse und Applikationen integriert als früher, wo es darum ging, die IT und Telefonie lediglich zu verbinden." Auch Robert Weiß von Estos hält "nicht zuletzt aufgrund der komplexer gewordenen Technologien ein hohes Maß an IT-Know-how für nötig".

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