Chancen durch Unified Communication & Collaboration

Wie Distributoren beim Umstieg auf UCC helfen können



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.
Das nahende Ende von ISDN bietet dem Channel viele Chancen. Branchenexperten aus der Distribution erklären, was vom Umstieg zu halten ist, welche Möglichkeiten sich dadurch für den Fachhandel und Systemhäuser ergeben und wie sie sie unterstützen wollen.

Die Telekommunikationsanbieter in Deutschland, allen voran die Deutsche Telekom, haben den Abschied von ISDN eingeläutet. Bis Ende 2018 sollen die Kunden mehr oder weniger freiwillig auf All-IP umstellen. Der Umstieg sorgt dafür, dass Sprache und Daten nur noch über ein Netz übertragen werden. Dabei macht es keinen großen Unterschied mehr, ob man von UC (Unified Communication) oder UCC (Unified Communication & Collaboration) spricht. Die Grenzen zwischen Kommunikation und Kollaboration verschwinden zusehends.

Moderne Collaboration-Tools unterstützen neue Formen der Zusammenarbeit und verändern grundlegende Verhaltensweisen und Einstellungen der Mitarbeiter.
Moderne Collaboration-Tools unterstützen neue Formen der Zusammenarbeit und verändern grundlegende Verhaltensweisen und Einstellungen der Mitarbeiter.
Foto: Rawpixel.com - shutterstock.com

Nicht nur aufgrund der nahenden ISDN-Umstellung sehen Anbieter, Systemhäuser und Distributoren in UCC einen bedeutenden Zukunftsmarkt. In einer aktuellen Studie kamen die Technische Universität Darmstadt und die Unternehmensberatung Campana & Schott zu dem Ergebnis, dass Social Collaboration die Arbeitseffizienz steigert und die Mitarbeiter befähigt, aktuelle Herausforderungen zielgerichteter zu bewältigen. Moderne Collaboration-Tools unterstützen demnach neue Formen der Zusammenarbeit und verändern grundlegende Verhaltensweisen und Einstellungen der Mitarbeiter, indem sie die Innovationsorientierung und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, fassen die Autoren der "Deutsche Social Collaboration Studie 2017" zusammen.

Vernetzung zur Förderung der Digitalisierung

"Die meisten Studienteilnehmer nutzen vernetzte Formen der Zusammenarbeit nicht primär, um Kosten zu sparen, sondern in erster Linie, um ihre Unternehmenskultur weiterzuentwickeln und die Digitalisierung ihrer Geschäftstätigkeit voranzutreiben", sagt Dr. Eric Schott, Geschäftsführer von Campana & Schott. Der Distributor Ingram Micro hat die Zeichen der Zeit erkannt und vor kurzem sein UCC Solution Center in Dornach neu gestaltet und erweitert.

"Wegen der ISDN-Ablösung müssen sich Endkunden mit einem Thema beschäftigen, das teilweise seit über zehn Jahren nicht mehr angefasst worden ist." Martin Hümmecke, Director Specialty Solutions bei Ingram Micro
"Wegen der ISDN-Ablösung müssen sich Endkunden mit einem Thema beschäftigen, das teilweise seit über zehn Jahren nicht mehr angefasst worden ist." Martin Hümmecke, Director Specialty Solutions bei Ingram Micro
Foto: Ingram Micro

Die Maßnahme mit mittlerweile rund 25 Mitarbeitern und unter der Leitung von Senior Manager Mathias Erber und Martin Hümmecke, Director Specialty Solutions, soll das UCC-Geschäft des Broadliners voranbringen und die Vorteile vieler aktueller Cloud-Lösungen in der Praxis demonstrieren. Das Center dient zudem als kostenfreie Anlaufstelle für Fachhändler und ihre Endkunden, die sich gemeinsam neue UCC-Lösungen in Dornach live ansehen können. "Fachhändler und Endkunden haben nur selten die Chance, eine Anlage oder Infrastruktur im Vorfeld zu konfigurieren und das Zusammenspiel verschiedener Geräte und Lösungen zu testen", erklärt Mathias Erber.

Martin Hümmecke ergänzt, dass in den Kellern deutscher Unternehmen teilweise "noch wahre TK-Dinosaurier" stünden. Insbesondere für Anbieter von Cloud- und Hybrid-Lösungen bietet sich deswegen jetzt seiner Ansicht nach "die größte Chance, sich für die Zukunft zu platzieren und die Kunden für die nächsten Jahre an sich zu binden". Die ISDN-Ablösung spiele ihnen dabei in die Hände, denn "Endkunden müssen sich mit einem Thema beschäftigen, das teilweise seit über zehn Jahren nicht mehr angefasst worden ist", so Hümmecke.

Die wichtigsten Ziele beim Einsatz von Social Collaboration-Tools.
Die wichtigsten Ziele beim Einsatz von Social Collaboration-Tools.
Foto: Campana & Schott
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