Wie einsam sind Internet-Surfer wirklich?

13.08.2001
Das Internet gefährdet "reale" soziale Kontakte. Das schrieb 1998 der an der US-Elite-Universität Carnegie Mellon University tätige Sozialpsychologe Robert Kraut. Zwar war seine Probandengruppe - 169 Personen in 73 Haushalten wurden während ihrer ersten zwei Online-Jahre befragt - statistisch irrelevant und entsprechend auch die Ergebn, wonach nur 22 Prozent im Internet eine neue Freunschaft schließen konnten. Im richtigen Leben aber sei es mehr als ein Fünftel der Probanden gelungen, einen neuen Freund zu finden. Also folgerte der Psychologe, Internet-Benutzer ersetzten eher "stärkere soziale Beziehungen durch schwächere". Q.e.d.Diese Behauptung schlug wie eine Bombe ein, wird bis heute zitiert und nährt so manchen. Beispielsweise die Psychologin Kimberley Young. Sie wurde durch ihr 1998 veröffentlichtes Buch "Caught in the Net" (deutscher Titel: "Suchtgefahr Internet") berühmt. Internet Addiction Disorder (IAD), wie die psychische Störung offiziell he, könne demnach in verschiedenen Formen auftreten: Als Sucht nach Pornosites, nach Online-Shopping, nach Gewinnspielen oder Computerspielen. Auch gebe es Süchtige nach Cyber-Beziehungen oder Informationssüchtige. Die Internetsucht-Expertin betreibt übrigens ein Online-Zentrum für Internet-Sucht an der Universität Pittsburgh, in dem sich "Webaholics" einigen ausführlichen Tests über das Ausmaß und die Art ihrer Sucht unterziehen können.Doch bekanntlich müssen auch W weiter forschen und außerdem Geld verdienen. Auch Robert Kraut. Er versucht nun mit einer neuen These der schwierigen Suche nach der Online-Wahrheit auf die Sprünge zu helfen. Seine These lautet nun: Von Depression und Vereinsamung könne nicht mehr die Rede sein. Heutzutage sei das Internet als zusätzlicher Kommunikationskanal anzusehen, durch den bereits bestehende Kontakte noch intensiver gepflegt werden könnten.Angemerkt sei, dass Kraut sich erneut auf seine damaligen Probanden - 169 Teilnehmer - gestützt hat. Die Gelder für seine neuen Erkenntnis sammelte er bei Firmen ein. Zum Beispiel bei Apple,Hewlett-Packard, Intel, Lotus, und Panasonic. Frei nach dem Motto: "Laßt den Hund nicht lange suchen, gebt ihm HuKu-Hundekuchen." (Entenhausener Werbefunk).(bw/wl)

Das Internet gefährdet "reale" soziale Kontakte. Das schrieb 1998 der an der US-Elite-Universität Carnegie Mellon University tätige Sozialpsychologe Robert Kraut. Zwar war seine Probandengruppe - 169 Personen in 73 Haushalten wurden während ihrer ersten zwei Online-Jahre befragt - statistisch irrelevant und entsprechend auch die Ergebn, wonach nur 22 Prozent im Internet eine neue Freunschaft schließen konnten. Im richtigen Leben aber sei es mehr als ein Fünftel der Probanden gelungen, einen neuen Freund zu finden. Also folgerte der Psychologe, Internet-Benutzer ersetzten eher "stärkere soziale Beziehungen durch schwächere". Q.e.d.Diese Behauptung schlug wie eine Bombe ein, wird bis heute zitiert und nährt so manchen. Beispielsweise die Psychologin Kimberley Young. Sie wurde durch ihr 1998 veröffentlichtes Buch "Caught in the Net" (deutscher Titel: "Suchtgefahr Internet") berühmt. Internet Addiction Disorder (IAD), wie die psychische Störung offiziell he, könne demnach in verschiedenen Formen auftreten: Als Sucht nach Pornosites, nach Online-Shopping, nach Gewinnspielen oder Computerspielen. Auch gebe es Süchtige nach Cyber-Beziehungen oder Informationssüchtige. Die Internetsucht-Expertin betreibt übrigens ein Online-Zentrum für Internet-Sucht an der Universität Pittsburgh, in dem sich "Webaholics" einigen ausführlichen Tests über das Ausmaß und die Art ihrer Sucht unterziehen können.Doch bekanntlich müssen auch W weiter forschen und außerdem Geld verdienen. Auch Robert Kraut. Er versucht nun mit einer neuen These der schwierigen Suche nach der Online-Wahrheit auf die Sprünge zu helfen. Seine These lautet nun: Von Depression und Vereinsamung könne nicht mehr die Rede sein. Heutzutage sei das Internet als zusätzlicher Kommunikationskanal anzusehen, durch den bereits bestehende Kontakte noch intensiver gepflegt werden könnten.Angemerkt sei, dass Kraut sich erneut auf seine damaligen Probanden - 169 Teilnehmer - gestützt hat. Die Gelder für seine neuen Erkenntnis sammelte er bei Firmen ein. Zum Beispiel bei Apple,Hewlett-Packard, Intel, Lotus, und Panasonic. Frei nach dem Motto: "Laßt den Hund nicht lange suchen, gebt ihm HuKu-Hundekuchen." (Entenhausener Werbefunk).(bw/wl)

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