Wie funktioniert eigentlich ein LED-Beamer?

03.07.2006

VON HANS-JÜRGEN HUMBERT

Im Gegensatz zu den anderen Beamer-Bezeichnungen steht bei der Namensgebung beim LED-Projektor nicht die Technologie für die Bilderzeugung im Vordergrund, sondern die Lichtquelle. Anstelle einer großen, sehr heißen, Strom fressenden Hochdruckgaslampe, die in allen anderen Beamer-Varianten zum Einsatz kommt, erzeugt im LED-Beamer eine kleine Halbleiterdiode, die so genannte LED, das nötige Licht. LED ist ein Kunstwort und bedeutet Light Emitting Diode, übersetzt - Licht abstrahlende Diode.

Vorteil dieser Technologie: Eine LED begnügt sich mit wenig Strom und wird nicht heiß. Deshalb lassen sich LED-Projektoren sehr klein bauen, im Idealfall sind sie nicht größer als zwei Zigarettenschachteln. Diese Geräte sind äußerst portabel und kommen ohne Lüfter aus. Auch Akkubetrieb ist über mehrere Stunden möglich. So weit die Vorteile. Der größte Nachteil bei dieser Beamer- Variante: LEDs haben längst nicht die Lichtstärke anderer Lampen. Deshalb ist die maximale Bilddiagonale begrenzt, und der Raum muss abgedunkelt werden.

DLP-Techonolgie

Da LEDs nur eine begrenzte Lichtleistung bieten, muss der Bild erzeugende Chip sehr sorgsam mit der zugeführten Lichtenergie umgehen. LC-Displays verschlucken aufgrund ihrer Technologie sehr viel Licht, deshalb sind in allen LED-Beamern DLP-Chips eingebaut. Die arbeiten reflexiv und werfen fast 100 Prozent des eingestrahlten Lichtes auf die Leinwand.

Da LEDs zudem in allen Farben strahlen können, kann auf ein Farbrad verzichtet werden. Auch beim LED-Beamer werden drei Bilder nacheinander auf die Leinwand projiziert. Eine LED kann blitzschnell umgeschaltet werden, sodass auch der Regenbogeneffekt verschwindet.

Zukunftsaussichten

LED-Projektoren gibt es erst seit kurzem. Obwohl LEDs schon seit den 70er Jahren gefertigt werden, war die Lichtausbeute bis vor wenigen Jahren eher mager. Heute finden sich LEDs als zusätzliche Bremsleuchten in jedem Auto. Auch als Leuchtobjekte in Wohnungen finden sie vermehrt Verbreitung. Große Firmen, wie beispielsweise Osram, Luxeon und andere arbeiten daran die Effizienz dieser Halbleiter weiter zu steigern. Als Labormuster sind sogar Scheinwerfer für Autos zu bewundern. Diese Technologie bietet gerade bei Beamern ein sehr großes Zukunftspotenzial. LEDs lassen sich zudem sehr kostengünstig fertigen und sie besitzen eine Lebensdauer von mehreren 10.000 Stunden - kein Vergleich mit einer herkömmlichen Beamer-Lampe.

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