Nächster Server erst 2016

Windows 10 - Enterprise-Upgrades nicht kostenlos

Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Windows 7 Enterprise und Windows 8(.1) Enterprise erhalten kein kostenloses Upgrade auf Windows 10. In Unternehmen wird das Upgrade weiterhin über Software-Assurance-Verträge abgebildet. Zudem wurde bekannt, dass der neue Windows Server erst 2016 erscheint.

Am 21. Januar hatte Microsoft bekanntgegeben, das Nutzer von Windows 7, Windows 8.1 und Windows Phone für ein Jahr kostenlos auf Windows 10 upgraden können. Angaben zu den unterschiedlichen Editionen von Windows und deren Upgrade-Pfaden machte Microsoft zu diesem Zeitpunkt nicht. Dies hat der Hersteller nun in einem Blogbeitrag nachgereicht: Das kostenlose Upgrade bekommen alle mit Ausnahme der "Enterprise"-Editionen. Interessant ist das besonders für kleinere Unternehmen, die häufig "Pro"-Versionen von Windows 7 oder Windows 8.1 nutzen; diese können innerhalb des ersten Jahres nach Erscheinen kostenlos auf Windows 10 upgraden. Was eine Windows-Lizenz nach Ablauf dieses Jahres kosten wird, wurde indes weiterhin nicht mitgeteilt.

Unternehmenskunden mit Windows Software Assurance können das Upgrade auf Windows 10 über diese Lizenzlösung vornehmen (Software Assurance geht ja bereits jetzt über die reine Berechtigung auf die Nutzung des jeweils aktuellen Betriebssystems hinaus) und bekommen dabei neue Verwaltungsmöglichkeiten: Um Firmenkunden bei Bedarf nicht nur Sicherheits-Updates, sondern auch neue Features und Funktionen anbieten zu können, unterscheidet Microsoft künftig zwischen "Long Term Servicing branches" und dem "Current branch for Business".

"Wir verstehen, dass Unternehmen Kontrolle darüber wünschen, wie und in welchen Abständen Updates eingespielt werden", heißt es im Microsoft-Blog. Als Beispiele nennt das Unternehmen Windows-Installationen für Fabriken, die Notaufnahme von Krankenhäusern, die Flugverkehrs-Kontrolle oder auch den Trading-Bereich in Banken. Um in solchen geschäftskritischen Kundenumgebungen Windows-10-Endgeräte zu unterstützen, können weiterhin langfristige Serviceverträge abgeschlossen werden. Die Systeme erhalten ausschließlich die neuesten Sicherheits-Updates, neue Features werden während der jeweils über fünf Jahre laufenden Mainstream- und Extended-Support-Phasen nicht eingespielt. Die Kunden sollen die volle Kontrolle über die interne Distribution der Updates haben und dafür Lösungen wie den System Center Configuration Manager nutzen können.

Im Video: Windows 10 - Microsoft-Manager verrät neue Details

Die Mission-Critical-Systeme unter Kontrolle zu haben, ist laut Microsoft die eine Seite der Medaille. Doch längst nicht jedes System sei geschäftskritisch. Unternehmen, die alle Endgeräte so behandelten, müssten mit unnötigen Kosten und Komplexität fertig werden, außerdem machten sie ihre User unglücklich, weil diese nicht am Fortschritt teilhaben dürften. Microsoft führt deshalb einen neuen Ansatz für Business-Kunden ein und spricht dabei vom "Current branch for Business".

Für Geräte, die in diese Kategorie fallen, erhalten Enterprise-Kunden neben Sicherheits- auch Feature-Updates. Microsoft lässt jedoch einige Monate verstreichen, in denen sich zeigen soll, ob es im Segment der Privatkunden und Kleinbetriebe zu Qualitäts- und Kompatibilitätsproblemen kommt. Die sollen erst einmal ausgeräumt werden. Wenn in dieser Zeit Updates herauskommen, können sich IT-Abteilungen in Ruhe damit beschäftigen und entsprechende Tests fahren. Die Unternehmen können selbst entscheiden, ob sie die Updates automatisch via Windows Upadate eingespielt haben oder die Windows Server Update Services (WSUS) nutzen wollen, um die Updates mit Hilfe von Management-Tools kontrolliert einführen wollen.

Seit einigen Versionssprüngen ist es Tradition, dass mit einem neuen Client-Betriebssystem simultan auch ein neuer Windows Server erscheint. Das hatte in der jüngeren Vergangenheit - etwa bei Windows 7 und Server 2008 R2 oder Windows 8 und Windows Server 2012 - oft auch technische Gründe, etwa beim Zusammenspiel bestimmter technischer Funktionen im Server-Client-Betrieb wie Direct Access. Vom nächsten Windows Server liegt bislang auch schon eine Technical Preview vor. Anders als Windows 10 wird der kommende Server aber erst im Jahr 2016 erscheinen, teilt Microsoft in einem Blogbeitrag mit. Zumindest eine neue Vorabversion des Servers soll es aber noch im Frühjahr 2015 geben.

Zur Startseite