Windows-Tuning

Windows-Dienste richtig aufräumen - so geht´s

25.07.2012
Von Thomas Stiemer
Ein Windows-PC wird ohne die Windows-Systemdienste, die im Hintergrund ihre Arbeit verrichten, nicht funktionieren. Doch was tun diese Dienste wirklich?

Ein Windows-PC wird ohne die Windows-Systemdienste, die im Hintergrund ihre Arbeit verrichten, nicht funktionieren. Doch was tun diese Dienste wirklich?
von Thomas Bär und Frank-Michael Schlede

Um die Performance von Windows zu beeinflussen oder einen Einblick in sein Innenleben zu erhalten, liefert das BetriebssystemKlicke und öffne kleines Fenster mit Infos zu Windows bereits allerlei Bordmittel mit.
Um die Performance von Windows zu beeinflussen oder einen Einblick in sein Innenleben zu erhalten, liefert das BetriebssystemKlicke und öffne kleines Fenster mit Infos zu Windows bereits allerlei Bordmittel mit.

Als Windows XP noch das Maß aller Dinge auf dem Desktop war, haben viele Anwender versucht, das vermeintlich zu langsame Betriebssystem durch alle möglichen Maßnahmen zu „tunen“: Neben zumeist abenteuerlich Ausflügen in die Registry und Softwareprogrammen, die wahre Beschleunigungswunder versprachen und diese Versprechen nur selten hielten, waren die Windows-Systemdienste ein häufiges Ziel dieser Bemühungen. Wir zeigen, was diese Dienste unter Windows 7 leisten und wie sinnvoll ein Abschalten beziehungsweise Löschen solcher Hintergrundprogramme ist.

Zeigt mir, wo die Dienste sind…

Bevor wir aber daran gehen können, Dienste auszuschalten oder vielleicht sogar aus dem System zu entfernen, gilt es zunächst einmal festzustellen, welche Systemdienste auf dem entsprechenden Windows-Rechner installiert und aktiv sind. Dafür stellt das Betriebssystem verschiedene Möglichkeiten bereit:

  • Die Konsole in der Computerverwaltung (Windows-Control, services.msc).

  • Das Hilfsprogramm „msconfig“ und

  • eine Kommandozeilenprogramm mit dem Namen „sc“

So werden die meisten Anwender die Systemdienste kennen: In der Konsole der Computerverwaltung stellt das Windows-System einen Überblick über diese wichtigen Hintergrundprogramme bereit.
So werden die meisten Anwender die Systemdienste kennen: In der Konsole der Computerverwaltung stellt das Windows-System einen Überblick über diese wichtigen Hintergrundprogramme bereit.

Die Konsole in der Computerverwaltung : Den meisten Anwendern dürfte bekannt sein, dass sie unter Windows 7 in der Computerverwaltung (Systemsteuerung – Verwaltung – Computerverwaltung) im linken Panel einen Unterpunkt mit der Bezeichnung „Dienste und Anwendungen“ finden. Dort gibt es dann wiederum den Eintrag „Dienste“, der zu einer Auflistung der Systemdienste auf dem aktuellen Rechner führt. Hier finden Sie alle auf dem System installierten und aktiven Dienste. Sie erreichen diese Konsole auch, in dem sich „Ausführen“ mit der Tastenkombination „Windows-Taste + R“ aufrufen und dann „services.msc“ eingeben.

Ein Blick auf diese Liste zeigt nicht nur die Dienste, sondern auch den jeweiligen Status eines solchen Hintergrundprogramms. Ein Doppelklick auf den jeweiligen Dienst öffnet ein Fenster mit den Eigenschaft, während durch ein Rechtsklick ein Kontextmenü geöffnet wird, in dem Sie einen Dienst direkt starten oder auch anhalten können. Ein genauerer Blick auf den Eigenschaftendialog präsentiert im Reiter „Allgemein“ dann auch die Möglichkeit, den Start-Typ des jeweiligen Programms anzuzeigen beziehungsweise zu ändern. Hier stehen Ihnen die folgenden Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Automatisch: Dienst startet beim Booten von Windows

  • Automatisch (verzögerter Start): Dienst startet kurz nach dem Booten von Windows

  • Manuell: Dienst wird nicht automatisch gestartet – Windows ist aber dazu in der Lage diesen Dienst von sich aus zu starten, sollte er von einem anderen Dienst benötigt werden.

  • Deaktiviert:Dieser Dienst wird nie gestartet – selbst dann nicht, wenn er zum Funktionieren des Windows-Systems notwendig ist.

Die Eigenschaften eines Windows-Dienstes: Mit einem Doppelklick auf den Dienst öffnet sich dieses Fenster, das dann weitere Eigenschaften und Zusammenhänge darstellt und erläutert.
Die Eigenschaften eines Windows-Dienstes: Mit einem Doppelklick auf den Dienst öffnet sich dieses Fenster, das dann weitere Eigenschaften und Zusammenhänge darstellt und erläutert.

An dieser Stelle können Sie einen Dienst zwar deaktivieren, nicht aber aus dem Windows-System entfernen. Zu Testzwecken besteht der sichere Weg darin, zunächst einmal einen Dienst auf „manuell“ zu setzen und dann das System zu beobachten. Wird der Dienst trotz dieser Maßnahmen nach einer gewissen Zeit gestartet, so besteht eine Abhängigkeit und eine weitere Überprüfung ist angesagt. Passiert nichts, kann der Dienst deaktiviert werden. Das kann beispielsweise ohne Probleme mit dem Bitlocker-Dienst auf den Home-, Home-Premium-und Professional-Versionen von Windows 7 (und Windows Vista) geschehen: Obwohl diese Versionen des Windows-Systems dieses Feature nicht unterstützen, wird der entsprechende Dienst standardmäßig mitinstalliert. Allerdings ist er auf solchen Systemen auf „manuell“ gesetzt, nicht aktiv und belastet das System nicht.

Ein weiterer Weg, um einen Überblick über die Systemdienste zu bekommen: Das Hilfsprogramm „msconfig“ ermöglicht es, die Dienste auszublenden, die direkt Teil des Windows-Systems sind.
Ein weiterer Weg, um einen Überblick über die Systemdienste zu bekommen: Das Hilfsprogramm „msconfig“ ermöglicht es, die Dienste auszublenden, die direkt Teil des Windows-Systems sind.

Das Hilfsprogramm „msconfig“: Auch dieses Programm dürfte den meisten Anwendern bekannt sein. Es bietet einen Reiter mit der Überschrift „Dienste“, der eine Liste der Systemdienste auf dem Windows-Rechner anzeigt. Hier ist es besonders praktisch, dass durch Anklicken des Auswahlfeldes „Alle Microsoft-Dienste ausblenden“ nur noch die Dienste angezeigt werden, die nicht direkt zum Betriebssystem gehören. Da zeigen sich dann häufig Dinge wie Lizenz-Server, die irgendwelche Programme einfach dem System installiert haben, ohne den Anwender davon zu informieren. Solche Dienste sollte man zunächst stilllegen, überprüfen ob noch alle Programme entsprechend funktionieren und dann deinstallieren. Leider ist es oft so, dass eine derart „heimlich“ installierte Software auch durch eine Deinstallation des eigentlichen Programms nicht verschwindet. Was ist dann zu tun?

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