Für und wider

Windows Intune auf dem Prüfstand

24.03.2011

Was spricht gegen Intune?

Doch ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt. Auch Intune hat seine Haken. Das erste Problem: Damit sie in den vollen Genuss des vollen Leistungsumfangs des Services kommen können, müssen Kunden die Sicherheitsarchitekturen ihrer Clients, sprich ihre laufenden Antivirensoftware-Lizenzen, aufgeben. Die entsprechenden Dienste von Microsoft sind aber sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer hier nicht Microsoft vertraut und seine bestehenden Lizenzen aufgibt, profitiert aber nicht wirklich von Intune.

Windows Intune ist in der Lage, den Update- und Sicherheitszustand von Clients zu erkennen
Windows Intune ist in der Lage, den Update- und Sicherheitszustand von Clients zu erkennen
Foto: Microsoft

Denn der Dienst ist zwar in der Lage, auch den Update- und Sicherheitszustand von Clients zu erkennen, die Lösungen von Drittanbietern verwenden, kann aber nicht eingreifen. Das heißt: Die Systembetreuer müssen diese Eingriffe weiter vor Ort oder über den Remote-Client, der nur läuft, wenn er vom Kunden eigens aktiviert wird, abwickeln. Ein Trostpflaster ist hier die Tatsache, dass Microsofts Sicherheitslösungen für Clients in den letzten Jahren an Qualität deutlich zugelegt haben und in Vergleichen durchweg gut abschneiden. Aber ob das immer reicht, Kunden zur Aufgabe ihrer bewährten Antiviren-Lizenzen zu bringen, darf bezweifelt werden.

Der zweite Kritikpunkt: Noch fehlt eine API-Schnittstelle, die es findigen Spezialisten erlaubt, Softwaredienste rund um Intune zu stricken. Denkbar wären Anbindungen für Drittanbieterlösungen, um die Updating und Management von Virenschutz- oder weiteren Programmen direkt per Intune zu erledigen. In diesem Bereich wird sich möglicherweise in den nächsten Versionen einiges tun, wie auch Brad Anderson gegenüber ChannelPartner andeutete. Und drittens fehlt das Thema BackUp gänzlich, das auch im Bereich PC-Wartung immer mehr an Bedeutung gewinnt.

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