Windows XP dank Service Pack künftig ganz "nackig"

10.04.2002
Bereits im Mai wird Microsoft den Beta-Test für das Service Pack 1 für Windows XP starten. Zu den Neuerungen gehört neben der Unterstützung der Mira- und Freestyle-Technologien aber auch ein weiteres, entscheidendes Feature. In Hinblick auf die derzeitigen Rechtsstreitigkeiten setzt Microsoft weiter auf Deeskalation. Um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, wird es ab Service Pack 1 möglich sein, derzeit fest im Betriebssystem verankerte Anwendungen zu deinstallieren. Wie unsere Schwesterpublikation PC-Welt unter Berufung auf den Nachrichtendienstes Cnet meldet, sollen die Anwender aber auch die Hersteller von PCs dank des Service Pack 1 für Windows XP insgesamt knapp ein halbes Dutzend der derzeit noch fest im Betriebssystem Windows XP implementierten Anwendungen auf Wunsch deinstallieren können. Einige PC-Hersteller haben bereits eine frühe Test-Version des Service Pack 1 für Windows XP erhalten. Schon mit dieser Version ist das Deinstallieren der im englischen mit "Middleware" bezeichneten Anwendungen möglich. Zur "Middleware" zählen beispielsweise der Windows Media Player, der Microsoft Messenger, der Internet Explorer und Outlook Express. Die Möglichkeit, diese "Middleware" aus dem Betriebssystem zu entfernen, dürfte nicht zuletzt AOL und Real Networks freuen, die damit eine Möglichkeit erhalten, ihre Produkte prominenter und ohne störende Konkurrenz-Produkte von Microsoft auf Rechnern zu platzieren, die mit Windows XP ausgeliefert werden. Für die Kritiker von Microsoft geht das Service Pack 1 allerdings noch nicht weit genug. "Dieses Service Pack bietet nicht mehr und nicht weniger als Microsoft schon im November vor Gericht versprochen hatte. Das sind nur kosmetische Änderungen", so John Buckley, Sprecher von AOL Time Warner. So lautet auch eine Forderung der Konkurrenten, Microsoft solle Windows XP vollkommen "nackt" anbieten. Also nur das Betriebssystem ohne die von den Mitbewerbern ungeliebten und ins System eingebetteten Anwendungen. Zumindest solle Microsoft aber den Software- und PC-Herstellern Zugriff auf die API erlauben, damit Anwendungen von Drittherstellern direkt an Windows XP angepasst werden könnten. Die eigentlichen Gewinner der Rechtsstreitigkeiten sind nach Ansicht von Experten allerdings die PC-Hersteller. Durch die ganzen Querelen rund um das Betriebssystem von Microsoft, würden die Hersteller von Rechnern immer mehr Macht über das erlangen, was letztendlich auf dem Rechner landet. Wenn jetzt Microsoft dank Service Pack 1 erlaube, die "Middleware" beliebig zu entfernen, könnten PC-Hersteller dank lukrativer Verträge mit Software-Anbietern Kapital daraus schlagen. "Mich würde nicht wundern, wenn Real an Dell was zahlen würden, für eine prominente Platzierung auf den Rechnern", so Roger Kay, Analyst bei IDC. Andere PC-Hersteller könnten beispielsweise den Zugang zu MSN, den Microsoft Messenger und den Internet Explorer durch den Zugang zu AOL, den AOL Instant Messenger und den Netscape-Browser ersetzen. Nach den derzeitigen Plänen will Microsoft nach Abschluß der Beta-Tests das Service Pack 1 im Spät-Sommer zum Download anbieten. (cm)

Bereits im Mai wird Microsoft den Beta-Test für das Service Pack 1 für Windows XP starten. Zu den Neuerungen gehört neben der Unterstützung der Mira- und Freestyle-Technologien aber auch ein weiteres, entscheidendes Feature. In Hinblick auf die derzeitigen Rechtsstreitigkeiten setzt Microsoft weiter auf Deeskalation. Um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, wird es ab Service Pack 1 möglich sein, derzeit fest im Betriebssystem verankerte Anwendungen zu deinstallieren. Wie unsere Schwesterpublikation PC-Welt unter Berufung auf den Nachrichtendienstes Cnet meldet, sollen die Anwender aber auch die Hersteller von PCs dank des Service Pack 1 für Windows XP insgesamt knapp ein halbes Dutzend der derzeit noch fest im Betriebssystem Windows XP implementierten Anwendungen auf Wunsch deinstallieren können. Einige PC-Hersteller haben bereits eine frühe Test-Version des Service Pack 1 für Windows XP erhalten. Schon mit dieser Version ist das Deinstallieren der im englischen mit "Middleware" bezeichneten Anwendungen möglich. Zur "Middleware" zählen beispielsweise der Windows Media Player, der Microsoft Messenger, der Internet Explorer und Outlook Express. Die Möglichkeit, diese "Middleware" aus dem Betriebssystem zu entfernen, dürfte nicht zuletzt AOL und Real Networks freuen, die damit eine Möglichkeit erhalten, ihre Produkte prominenter und ohne störende Konkurrenz-Produkte von Microsoft auf Rechnern zu platzieren, die mit Windows XP ausgeliefert werden. Für die Kritiker von Microsoft geht das Service Pack 1 allerdings noch nicht weit genug. "Dieses Service Pack bietet nicht mehr und nicht weniger als Microsoft schon im November vor Gericht versprochen hatte. Das sind nur kosmetische Änderungen", so John Buckley, Sprecher von AOL Time Warner. So lautet auch eine Forderung der Konkurrenten, Microsoft solle Windows XP vollkommen "nackt" anbieten. Also nur das Betriebssystem ohne die von den Mitbewerbern ungeliebten und ins System eingebetteten Anwendungen. Zumindest solle Microsoft aber den Software- und PC-Herstellern Zugriff auf die API erlauben, damit Anwendungen von Drittherstellern direkt an Windows XP angepasst werden könnten. Die eigentlichen Gewinner der Rechtsstreitigkeiten sind nach Ansicht von Experten allerdings die PC-Hersteller. Durch die ganzen Querelen rund um das Betriebssystem von Microsoft, würden die Hersteller von Rechnern immer mehr Macht über das erlangen, was letztendlich auf dem Rechner landet. Wenn jetzt Microsoft dank Service Pack 1 erlaube, die "Middleware" beliebig zu entfernen, könnten PC-Hersteller dank lukrativer Verträge mit Software-Anbietern Kapital daraus schlagen. "Mich würde nicht wundern, wenn Real an Dell was zahlen würden, für eine prominente Platzierung auf den Rechnern", so Roger Kay, Analyst bei IDC. Andere PC-Hersteller könnten beispielsweise den Zugang zu MSN, den Microsoft Messenger und den Internet Explorer durch den Zugang zu AOL, den AOL Instant Messenger und den Netscape-Browser ersetzen. Nach den derzeitigen Plänen will Microsoft nach Abschluß der Beta-Tests das Service Pack 1 im Spät-Sommer zum Download anbieten. (cm)

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