Winframe-Nachfolger Metaframe

06.10.1998

HALLBERGMOOS BEI MÜNCHEN: Die Produkteinführung von Citrix' neuem "Metaframe" - intern bislang Picasso genannt - steht kurz bevor. Wenn - ja, wenn der Windows Terminal Server von Microsoft pünktlich auf den Markt kommt. Sonst sieht es schlecht aus für Citrix.Innerhalb der nächsten neunzig Tage will Citrix "Metaframe" auf den

Markt bringen. Das Produkt bietet im Vergleich zum Vorgängersystem Winframe neue Merkmale zur Unterstützung und Administration großer Thin-Client/Server-Installationen und soll dabei die Kommunikationsfähigkeit der bisherigen Winframe-Produktlinie gewährleisten. Doch der konkrete Liefertermin ist abhängig von der Markteinführung des angekündigten Microsoft Windows Terminal Servers, der bislang den meisten nur unter seinem Codenamen "Hydra" bekannt ist.

"Eine Verzögerung des Microsoft-Liefertermins könnte auch die Markteinführung von Metaframe verzögern - und sich erheblich auf das Geschäftsergebnis von Citrix auswirken", befürchtet ein Unternehmenssprecher.

Das wäre betrüblich, schließlich hat der Softwarehersteller gerade ein erstklassiges erstes Quartal 1998 hingelegt: Der Nettoumsatz beträgt für die ersten drei Monate des laufenden Jahres 49,3 Millionen Dollar (Vorjahreszeitraum: 21,5 Millionen Dollar), der Gewinn wird mit 16 Millionen Dollar (7,5 Millionen Dollar) angegeben. Damit ist der Umsatz um fast 130 Prozent, der Gewinn um über 50 Prozent höher als im vergleichbaren Quartal 1997. Im Profit sind diverse einmalige Aufwendungen noch nicht berücksichtigt: Abzuziehen sind noch die Kosten für den Kauf von Technologien der Firma Insignia Solutions, für die Lizenzvereinbarung mit Epicon, die Abschreibung von laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten - insgesamt etwa 23,8 Millionen Dollar. Damit bleibt dem Softwarehersteller im ersten Quartal 1998 ein Reingewinn von 798.000 Dollar.

Firmenboß Roger W. Roberts zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis. Er will weiterhin durch Kooperationen und Lizenzvergabe der ICA-Technologie (derzeit bereits an IBM, Sharp Electronics, Hewlett-Packard Medical Products und Symbol Technologies) das Wachstum des Thin-Client/Server-Marktes unterstützen.

Zudem gab Roberts bekannt, daß das Unternehmen eine Erweiterung seines im Mai 1997 geschlossenen Abkommens mit Microsoft vereinbart hat:

So erhält Citrix in Zukunft die vereinbarten Lizenzgebühren für künftige Verkäufe des Windows Terminal Servers in den Versionen 4.0 und 5.0 in voller Höhe als vierteljährlich Zahlungen. Die nächsten Monate, so hofft Roberts, werden weiterhin positiv verlaufen: "Mit 221,8 Millionen Dollar an baren Mitteln und in kurzfristigen Anlagen sowie einem Stammkapital von 203,6 Millionen Dollar zum Ende des ersten Quartals 1998 haben wir weiterhin eine starke finanzielle

Position." (du)

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