"Wir sind besser als der Mitbewerb"

03.11.1999

AVERTON: Der Markt der optischen Speichermedien ist eng. Die Keyplayer Sony, Philips oder Verbatim und die sogenannten Nonames haben auch in Deutschland die Anteile bereits unter sich aufgeteilt. Und doch gibt es ein Unternehmen, das sich Chancen ausrechnet, der Konkurrenz mit seinen Disks innerhalb der nächsten 18 Monate fünf Prozent vom Kuchen abzunehmen."Wir wissen, daß der Wettbewerb in Deutschland hart ist. Die Margen sind nicht sehr hoch", gibt Xavier Weeger, Geschäftsführer von MPO, zu. Dennoch: Was in Frankreich, Spanien und Großbritannien bereits funktioniert hat, möchte der Hersteller optischer Speichermedien nun auch in Deutschland versuchen. Innerhalb von 18 Monaten sollen die Scheiben der MPO-Hausmarke "Hispace" fünf Prozent des deutschen Marktes ausmachen.

MPO hat in seinem Portfolio so ziemlich alles zu bieten. Angefangen von Minidiscs und CD-Rs vornehmlich für den Audiomarkt über CD-Rs, CD-RWs bis zu DVDs für den Video- und Multimedia-Markt. "Wir setzen im Preis knapp unter den hochpreisigen Keyplayern und über den billigen Noname-Produkten an", erläutert Weeger sein Konzept. Der Preis für eine Minidisk wird bei rund fünf Mark liegen, eine CD-R wird etwa drei Mark kosten, und eine CD-RW wird für knapp zehn Mark zu haben sein.

Doch zunächst müssen die Kunden erst einmal dazu bewegt werden, Hispace-Scheiben auszuprobieren. Diese Hürde will Weeger zum einen durch Cross-Advertising erreichen und zum anderen durch Zusatzaktionen im Handel. Jedem Zehnerpack MPO-Disks soll zum Beispiel ein Stift zur Labelbeschriftung beigelegt werden. Bei einer anderen Aktion wird der Käufer zehn CDs zum Preis von neun erhalten. "Danach", so Weeger, "überzeugen wir durch Qualität. Wir sind besser als der Mitbewerb", erklärt er. Daß der Hersteller von der hohen Qualität seiner Produkte tatsächlich überzeugt ist, zeigt MPO durch volles Rückgaberecht bei defekten Produkten. Im Falle des Falles tauscht der Händler oder MPO selbst die defekte CD aus, ohne zu prüfen, ob ein Materialfehler vorliegt oder der Datenträger einfach nur durch falsche Handhabung verbrannt wurde. Die Erfahrung gibt MPO recht: Von zehn Millionen verkauften Disks in Europa mußten letztes Jahr gerade mal 1.000 Stück ausgetauscht werden.

"Für die grossen Distis sind wir nur Nonames"

Für den Vertrieb möchte sich MPO nicht auf die großen Distributoren verlassen. "Für die sind wir doch nur Nonames", winkt Weeger ab. "Wir arbeiten lieber mit kleineren regionalen Distis zusammen oder mit solchen, die sich auf optische Speichermedien spezialisiert haben," verrät er. "Außerdem haben wir einen Vertrag mit der Promarkt-Kette abgeschlossen," führt er weiter aus.

Auch für die Zusammenarbeit mit seinen Partnern haben die Franzosen große Pläne. Innerhalb von 48 bis 72 Stunden ist die Lieferung seitens MPO garantiert, was angesichts der hauseigenen Produktionsstätten realistisch klingt. Außerdem sollen die Partner auch mit einem umfangreichen Supportprogramm unterstützt werden.

Ob das Konzept von MPO aufgeht, wird die Zeit zeigen. Die Scheibenmacher aus Frankreich sind auf jeden Fall optimistisch, daß sie den deutschen Verbrauchern binnen eines Jahres ein Begriff sein werden, ganz so, wie es in Frankreich, Großbritannien und Spanien bereits der Fall ist. (gn)

MPO-Chef Xavier Weeger vertraut auf die Qualität seiner Produkte.

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