"Wir sind da, wo die Kunden uns suchen"

18.03.2004
Während einige der großen Druckerhersteller wie beispielsweise HP ihren großen Cebit-Auftrittabgesagt haben, setzt Brother unverdrossen auf die große IT-Messe in Hannover. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Auf der Cebit ist Brother wieder wie gewohnt in Halle 1 zu finden. "Wir wollen auf die Cebit nicht verzichten", sagt Lothar Harbich, Geschäftsführer Brother Deutschland. "Solange die Kunden uns suchen und besuchen kommen, sind wir da", führt er weiter aus. Von einem Stand im "Planet Reseller" auf der Cebit hält Harbich nicht viel. Auch wenn dort einige der Großen mit Partnerständen vertreten sind, soll Brother auch in Zukunft weiterhin in Halle 1 zu finden sein.

Zuletzt weniger Händler

Harbich gibt zwar zu, dass im vergangenen Jahr die Zahl der Fachbesucher abnahm, aber an der Qualität der Besucher habe sich nichts geändert. "Früher kamen die Händler mit bis zu sieben Personen auf die Messe und blieben sechs Tage, heute sind es weniger und die sind nur vier Tage vor Ort", erklärt Harbich und fügt hinzu: "Bis sieben Personen Platz genommen haben und mit Kaffee versorgt sind, sind zehn Minuten vorbei. Bei drei Personen geht alles viel schneller, und die Gespräche sind genauso effizient wie früher."

"Tendenziell geht es wieder aufwärts, so sagen es uns jedenfalls die Abverkäufe", behauptet Harbich. Mit Multifunktions- und Faxgeräten hat Brother in den vergangenen Jahren einen sehr guten Job gemacht. Bei Laserfaxen und Stand-alone-Faxgeräten besetzt das Unternehmen in Deutschland den ersten Platz. Und Multifunktions-Tintenstrahler - erst seit einem halben Jahr bei Brother zu haben - knabbern an HPs Vormachtstellung. "Wir würden noch mehr verkaufen, wenn wir genügend Ware bekämen", behauptet Harbich.

"Der Trend geht eindeutig in Richtung Multifunktion. 2004 wird für uns deshalb ein entscheidendes Jahr in Sachen Tinte", so der Geschäftsführer weiter. Brother plant in diesem Jahr weitere, als DCP bezeichnete, Geräte auf den Markt zu bringen. DCP steht für Digital Copy Printer. Drucker und Scanner in einem Gerät erlauben zuhause und in kleinen Büros einen universellen Einsatz.

Zu der Frage, ob Brother auch im Billigsegment bei Tintenstrahlern mitmischen will, wollte sich Harbich nicht äußern. Nur so viel: "Im nächsten Jahr wird es interessant: Denn die dann gültige Elektronikschrott-Verordnung wird einiges durcheinander bringen."

Die Elektronikschrott-Verordnung zwingt Hersteller zur Rücknahme ausgemusterter Geräte. Bislang ist ein Preis von ungefähr einem Euro pro Kilo im Gespräch. Ob es sich dann noch lohnt, den Drucker quasi zu verschenken und an der Tinte zu verdienen, ist fraglich. Denn schon heute kaufen viele Endanwender lieber einen neuen Drucker als neue Patronen.

Meinung des Redakteurs

Lothar Harbich erwartet viele konstruktive und erfolgreiche Gespräche auf der Cebit.Mit innovativen Produkten zu aggressiven Preisen hat sich Brother im vergangenen Jahr in vielen Bereichen an die Spitze setzen können. HP muss nun endlich aufwachen und nicht nur den Konkurrenten im Rückspiegel beobachten. Der setzt nämlich gerade zum Überholen an.

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