Wird der Taifun in Taiwan die Speicherpreise nach oben treiben?

21.09.2001
Der Taifun "Nari", benannt nach einer koreanischen Blume, nahm sich Zeit. Mit nur 2,4 Meilen pro Stunde und Windstärken von mäßigen 40 Meilen pro Stunde zog er am Montag und Dienstag 36 Stunden lang über den Nordhälfte Taiwans hinweg. Doch er brachte unvorstellbare Regenmassen mit sich, die über 80 Tote forderten. U-Bahnlinien mussten gesperrt werden, und wie verlautet, wird es noch mindestens drei Tage dauern, bis die Strom- und Wasserversorgung im Großraum Taipeh mit seinen rund sechs Millionen Bewohnern wieder voll gewährleistet werden kann. Wie bereits berichtet, hielten sich die direkten Verluste durch Wasserschäden an Produktionsanlagen und in Warenlagern für die einheimische IT-Industrie in Grenzen. Viel schwerer wiegen aber die indirekten Verluste durch Strom- und Transportausfälle sowie durch die Wasserknappheit, die bei einigen Unternehmen drohen, eine Woche lang die Produktion lahmzulegen. George Linardatos, Country-Manager bei dem Motherboard- und Speicherhersteller Transcend, konnte an den ersten zwei Tagen in dem taiwanischen Headquarter seines Unternehmens zum Beispiel niemanden erreichen und erhält bis dato nur sporadisch Nachrichten über den Stand der Dinge. Er befürchtet, dass es noch mindestens bis Montag dauern wird, bis die Produktion wieder voll aufgenommen werden kann. "Die Auswirkungen auf die Speicherpreise sind noch nicht abzusehen, die Lagerhaltung wird aber langsam knapp. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Preise für DRAM-Module in der nächsten Woche auf jeden Fall leicht steigen werden." Was die Versorgung mit Elektrizität während der laufenden Produktion angeht, habe man aus dem verheerenden Erdbeben vor zwei Jahren gelernt und Notstromaggregate angeschafft. "Insofern hielt sich der Schaden zunächst einmal in Grenzen. Ein paar Computer am Eingang unseres Headquarters in Taipeh mussten dran glauben. Hauptplatinen sind nicht so schnell zu ersetzen, für deren Sicherheit war aber gesorgt. Die schwierige Wasserversorgung hat in den letzten Tagen nicht nur die Produktion, sondern auch die Aufräumarbeiten behindert. Das hat sich aber offenbar gebessert." Eine Mitarbeiterin der internationalen Verkaufsabteilung von Kingmax in der Nähe von Taiwans Silicon Valley, dem Hsinchu-Industriepark zirka 100 Kilomenter südlich von Taipeh, meint: "Bei uns lief alles normal, wir haben sogar am Sonntag noch gearbeitet. Ob die Lieferengpässe einiger betroffenen Mitbewerber aus dem Umkreis Taipeh eine Angleichung der Speicherpreise erforderlich machen wird, das wird der Markt zeigen." Zeitungsmeldungen zufolge beläuft sich der direkte Gesamtschaden für die börsennotierten Unternehmen auf umgerechnet etwa 100 Millionen Mark. Hinzu kommt, dass viele Taiwaner sich zur Zeit von Aktienpaketen trennen, um Geld für die Restaurierung und den Wiederaufbau ihrer von den Flutmengen zerstörten oder beschädigten Häuser und Wohnungen zur Verfügung zu haben. Beliebte Abstoß-Kand sind die Aktien von Versicherungen und IC-Unternehmen wie die der Wafer-Produzenten TSMC und UMC. Laut ComputerPartner-Recherche war UMC abgesehen von staatlichen Einrichtungen das einzige große IT-Unternehmen, das in chinesischen Online-News mit einer Schadensmeldung zitiert wurde. Jedoch sollen die Verluste keine direkten Folgen für die Produktion gehabt haben. (kh)

Der Taifun "Nari", benannt nach einer koreanischen Blume, nahm sich Zeit. Mit nur 2,4 Meilen pro Stunde und Windstärken von mäßigen 40 Meilen pro Stunde zog er am Montag und Dienstag 36 Stunden lang über den Nordhälfte Taiwans hinweg. Doch er brachte unvorstellbare Regenmassen mit sich, die über 80 Tote forderten. U-Bahnlinien mussten gesperrt werden, und wie verlautet, wird es noch mindestens drei Tage dauern, bis die Strom- und Wasserversorgung im Großraum Taipeh mit seinen rund sechs Millionen Bewohnern wieder voll gewährleistet werden kann. Wie bereits berichtet, hielten sich die direkten Verluste durch Wasserschäden an Produktionsanlagen und in Warenlagern für die einheimische IT-Industrie in Grenzen. Viel schwerer wiegen aber die indirekten Verluste durch Strom- und Transportausfälle sowie durch die Wasserknappheit, die bei einigen Unternehmen drohen, eine Woche lang die Produktion lahmzulegen. George Linardatos, Country-Manager bei dem Motherboard- und Speicherhersteller Transcend, konnte an den ersten zwei Tagen in dem taiwanischen Headquarter seines Unternehmens zum Beispiel niemanden erreichen und erhält bis dato nur sporadisch Nachrichten über den Stand der Dinge. Er befürchtet, dass es noch mindestens bis Montag dauern wird, bis die Produktion wieder voll aufgenommen werden kann. "Die Auswirkungen auf die Speicherpreise sind noch nicht abzusehen, die Lagerhaltung wird aber langsam knapp. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Preise für DRAM-Module in der nächsten Woche auf jeden Fall leicht steigen werden." Was die Versorgung mit Elektrizität während der laufenden Produktion angeht, habe man aus dem verheerenden Erdbeben vor zwei Jahren gelernt und Notstromaggregate angeschafft. "Insofern hielt sich der Schaden zunächst einmal in Grenzen. Ein paar Computer am Eingang unseres Headquarters in Taipeh mussten dran glauben. Hauptplatinen sind nicht so schnell zu ersetzen, für deren Sicherheit war aber gesorgt. Die schwierige Wasserversorgung hat in den letzten Tagen nicht nur die Produktion, sondern auch die Aufräumarbeiten behindert. Das hat sich aber offenbar gebessert." Eine Mitarbeiterin der internationalen Verkaufsabteilung von Kingmax in der Nähe von Taiwans Silicon Valley, dem Hsinchu-Industriepark zirka 100 Kilomenter südlich von Taipeh, meint: "Bei uns lief alles normal, wir haben sogar am Sonntag noch gearbeitet. Ob die Lieferengpässe einiger betroffenen Mitbewerber aus dem Umkreis Taipeh eine Angleichung der Speicherpreise erforderlich machen wird, das wird der Markt zeigen." Zeitungsmeldungen zufolge beläuft sich der direkte Gesamtschaden für die börsennotierten Unternehmen auf umgerechnet etwa 100 Millionen Mark. Hinzu kommt, dass viele Taiwaner sich zur Zeit von Aktienpaketen trennen, um Geld für die Restaurierung und den Wiederaufbau ihrer von den Flutmengen zerstörten oder beschädigten Häuser und Wohnungen zur Verfügung zu haben. Beliebte Abstoß-Kand sind die Aktien von Versicherungen und IC-Unternehmen wie die der Wafer-Produzenten TSMC und UMC. Laut ComputerPartner-Recherche war UMC abgesehen von staatlichen Einrichtungen das einzige große IT-Unternehmen, das in chinesischen Online-News mit einer Schadensmeldung zitiert wurde. Jedoch sollen die Verluste keine direkten Folgen für die Produktion gehabt haben. (kh)

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