Wird Offshore zum Bumerang?

30.09.2004

Laut einer aktuellen Studie der Marktforscher von Forrester Research fallen in den nächsten Jahren rund 140.000 hiesige Jobs allein in der IT-Branche durch Verlagerung ins kostengünstigere Ausland weg. Allerdings stehen die deutschen Unternehmen in der Rolle des Kunden solchen Offshoring-Strategien von Lieferanten skeptisch gegenüber. Nach einer Untersuchung der Karlsruher Fiducia IT AG am Beispiel des IT-Marktes ist die Mehrzahl der 612 befragten Unternehmen der Meinung, dass die Serviceunterstützung "unbedingt" aus Deutschland kommen solle. Sofern sie ins Ausland verlagert werde, will jede dritte Firma als Konsequenz "vermutlich" ihren Dienstleister wechseln. Damit würden die Lieferanten, die ins Ausland wechseln, den auf der einen Seite gewonnenen Kostenvorteil auf der anderen Seite mit einem erheblichen Verlust an Kunden bezahlen.

Der offensichtliche Widerstand von Firmenkunden gegenüber Servicediensten außerhalb der Landesgrenzen resultiert hauptsächlich aus der Befürchtung, dass Verständigungsschwierigkeiten als Folge von Sprachbarrieren entstehen und es zu zeitlichen Verzögerungen in der Bereitstellung der Dienstleistungen kommt. Auch die möglichen Zeitverschiebungen stellen für viele Betriebe einen Nachteil dar. So erwartet nach der Fiducia-Erhebung jedes zweite der befragten Mittelstands- und Großunternehmen, dass in der Folge Produktivitätsausfälle aufgrund höherer Ausfallzeiten in ihren betrieblichen Prozessen entstehen. Hingegen besteht weitgehend Vertrauen in die fachlichen Kompetenzen, die aus anderen Ländern kommen.

Ulrike Goressen

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