Wirecard geht gegen Mitarbeiter von Sal. Oppenheim vor - Presse

28.07.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Affäre um mögliche Kursmanipulationen bei der Wirecard AG weitet sich Presseberichten zufolge aus. Gegen zwei Mitarbeiter der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim jr & Cie KGaA sei Strafanzeige durch den Grasbrunner Anbieter elektronischer Zahlungslösungen erstattet worden, berichten das Magazin "Focus" und das "Handelsblatt" am Montag übereinstimmend.

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Affäre um mögliche Kursmanipulationen bei der Wirecard AG weitet sich Presseberichten zufolge aus. Gegen zwei Mitarbeiter der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim jr & Cie KGaA sei Strafanzeige durch den Grasbrunner Anbieter elektronischer Zahlungslösungen erstattet worden, berichten das Magazin "Focus" und das "Handelsblatt" am Montag übereinstimmend.

Ein Sprecher von Sal. Oppenheim sagte am Nachmittag zu Dow Jones Newswires, sein Institut habe weder Kenntnis von derartigen Anzeigen noch Kontakt mit der in der Presse genannten Staatsanwaltschaft München. Die Bank nehme die genannten Vorwürfe so ernst, dass man die Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers mit der Untersuchung der Angelegenheit beauftragt habe. Ein Mitarbeiter von Sal. Oppenheim sei für die Dauer der Untersuchung von seinen Aufgaben freigestellt worden.

Wirecard wirft den Bankmitarbeitern laut Presseberichten vor, in E-Mails an institutionelle Anleger vor angeblichen Bilanzunregelmäßigkeiten gewarnt und Stimmung gegen die Aktie gemacht zu haben. Parallel dazu hätten sie in einem Hedge-Fonds auf fallende Wirecard-Kurse gesetzt und Gewinne gemacht, berichten die beiden Blätter weiter.

In der vergangenen Woche war bereits der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) wegen ähnlicher Vorwürfe zurückgetreten, nachdem Wirecard ihn angezeigt hatte. Markus Straub hatte auf einen fallenden Wirecard-Kurs spekuliert, während die SdK das Unternehmen wegen dessen Geschäftspraxis öffentlich kritisierte.

Eine Sprecherin von Wirecard wollte die Presseberichte am Montag nicht kommentieren, verwies allerdings auf die Pressemitteilung von Mitte Juli. Darin hatte das Unternehmen die Einreichung von Strafanzeigen gegen die SdK, ihren Vorstand und dritte Tatbeteiligte u.a. wegen mittäterschaftlicher Marktmanipulation und Insiderhandel mitgeteilt.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft München konnte Dow Jones Newswires eine Anzeige gegen die Mitarbeiter von Sal. Oppenheim nicht bestätigen. Er sagte lediglich, bis jetzt sei von Wirecard nur eine einzige Anzeige ergangen. Ob von dieser noch andere Personen als der SdK-Vertreter betroffen seien, werde derzeit geprüft.

Die Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestätigte, dass der Behörde eine Kopie der Anzeige vorliege. Fragen zum Inhalt wollte sie jedoch nicht beantworten; dies sei Sache der zuständigen Staatsanwaltschaft.

Webseiten: http://www.focus.de http://www.handelsblatt.com http://www.wirecard.de http://www.oppenheim.de DJG/mmr/rio/roa

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