Wireless Application Protocol

04.08.1999

HANNOVER: Die drei Buchstaben WAP waren für die Telekommunikationsgrößen auf der Cebit das Zauberwort schlechthin. WAP heißt Wireless Application Protocol und steht für einen weiteren Standard im Mobilfunk: Diesmal für das mobile Internet. Mit WAP können Texte, einfache Grafiken oder kleine Spiele mittels Handy direkt aus dem Internet abgerufen werden."WAP ist quasi das Mobilfunk-Pendant zu den Internet-Portals", erklärte D2-Marketing-Geschäftsführer Friedrich Joussen.

Für die Anbieter bedeutet WAP eine komplett neue Spielwiese. Zum einen braucht man, um WAP nutzen zu können, neue Hardware, sprich Handys. Beispiel: Nokia stellte auf der Cebit sein WAP-Handy 7110 vor. Mit einem größeren Display und futuristischem Outfit macht das jüngste Taschentelefon den Weg frei zu den Infoangeboten der Content Provider.

Und hier liegt der zweite Markt, den WAP eröffnet. Der neue Standard kann mit dem herkömmlichen Internet-Format HTML nichts anfangen. Die Informationen müssen zuerst im sogenannten WML-Format (Wireless Markup Language) vorliegen. Einige Vorreiter sind zum Beispiel das "Handelsblatt" oder die Fernsehsender RTL, Sat1 und n-tv, die Inhalte für den WAP-Standard vorbereitet haben. Eines der ersten kommerziellen WAP-basierten Angebote zeigte die französische Alcatel auf der Cebit. Die Telekommunikationsfirma präsentierte ein Verkehrsinformationssystem, bei dem zum Beispiel Staumeldungen direkt über das Handy empfangen werden können. Die Übertragung der Informationen erfolgt über den Mobilfunkstandard GSM. Um die Übertragungsrate zu erhöhen wird in Zukunft voraussichtlich der General-Package-Radio-Service (GPRS) verwendet. Mit diesem Übertragungsdienst werden die Daten in kleine Pakete aufgeteilt, über den Äther geschickt und beim Empfänger wieder zusammengesetzt. (gn)

Das Nokia 7110 ist eines der ersten Handys, die für das Internet geeignet sind.

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