Wirtschaftskriminalität: Der Täter stammt meist aus den eigenen Reihen

29.11.2005
In den vergangenen zwei Jahren sind 46 Prozent aller deutschen Unternehmen Opfer wirtschaftskrimineller Handlungen geworden.

In den vergangenen zwei Jahren sind 46 Prozent aller deutschen Unternehmen Opfer wirtschaftskrimineller Handlungen geworden. Die häufigsten Delikte waren Unterschlagung (29 Prozent), Betrug (23 Prozent), Industriespionage und Produktpiraterie (13 Prozent).

Erschreckend: Gut die Hälfte der Delikte wird von den eigenen Mitarbeitern begangen. Der typische Täter ist zwischen 30 und 50 Jahre alt und mindestens zwei, in vielen Fällen sogar schon über fünf Jahre im Unternehmen.

In den Jahren 2003 und 2004 entstand in betroffenen Unternehmen durchschnittlich ein Schaden in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt die heute von der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorgestellte Studie "Wirtschaftskriminalität 2005".

Weitere Ergebnisse: Trotz des Anstiegs der registrierten Delikte um sieben Prozentpunkte im Vergleich zu den Jahren 2001/2002 ist das Risikobewusstsein noch immer sehr schwach ausgeprägt: "Nur 21 Prozent der befragten deutschen Unternehmen halten es für wahrscheinlich, in den kommenden fünf Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität zu werden. Dabei wird es statistisch betrachtet jedes Unternehmen treffen", betont Steffen Salvenmoser, Partner bei PwC im Bereich Forensic Services und ehemaliger Staatsanwalt.

Für die Studie wurden Verantwortliche für Kriminalprävention und -aufklärung von 3.634 Unternehmen in 34 Ländern befragt. (mf)

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