Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand

10.05.2006
Eine deutliche Verbesserung bei der aktuellen Geschäftslage und bei den konjunkturellen Perspektiven verzeichnen eine aktuelle Befragung der Creditreform Wirtschaftsforschung bei über 4.000 befragten Unternehmen in Deutschland.

Mehr als ein Drittel der Unternehmen (35,1 Prozent) beurteilt in der von Creditreform-Umfrage die aktuelle Geschäftslage mit sehr gut oder gut, das entspricht einem Anstieg um 13,1 Prozent im Jahresverlauf. Nicht einmal jeder zehnte Betrieb vergibt die Noten mangelhaft und ungenügend (9,2 Prozent). Vor einem Jahr waren es noch 20,2 Prozent.

Die Eigenkapitalausstattung mittelständischer Unternehmen hat sich ebenfalls verbessert. Waren im letzten Jahr noch 22,1 Prozent der Betriebe ausreichend mit Eigenkapital versorgt (mehr als 30 Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme), sind es momentan 23,1 Prozent. Um drei Prozentpunkte auf 34,0 Prozent abgenommen hat dagegen die Zahl der Unternehmen, die über weniger als zehn Prozent haftendes Eigenkapital verfügen. Insbesondere die Betriebe aus dem Handel konnten ihre Eigenkapitalsituation verbessern: Über mehr als 30 Prozent verfügen mittlerweile 26,1 Prozent der Befragten dieser Branche - vor einem Jahr waren es noch 22,8 Prozent.

Mehr fristgerechte Zahlungseingänge

Pünktlich zahlen mittlerweile 68,5 Prozent der Kunden von mittelständischen Unternehmen, was einem Anstieg von 5,7 Prozentpunkten entspricht. Mehr als 90 Tage brauchen nur noch 2,9 Prozent der Kunden, im vergangenen Frühjahr waren es noch 3,1 Prozent. Die Verbesserungen im Zahlungsverhalten ziehen sich durch sämtliche Hauptwirtschaftsbereiche. Den größten Zuwachs an fristgerechten Zahlungseingängen verzeichnet das Baugewerbe. Hier erhöhte sich die Zahl der pünktlichen Rechnungsbegleicher um 11,1 Prozentpunkte auf 69,5 Prozent.

Immer noch leiden aber fast 90 Prozent der befragten Unternehmen unter Forderungsausfällen - lediglich 10,2 Prozent der Betriebe hatten im letzten Halbjahr keine Forderungen als uneinbringbar auszubuchen (Vorjahr: 10,0 Prozent). Kritisch wird es, wenn die Forderungsverluste mehr als ein Prozent vom Umsatz ausmachen. Dies traf im Frühjahr 2006 auf 18,9 Prozent der Unternehmen zu und entspricht einem Rückgang von 6,4 Prozentpunkten im Jahresverlauf. Am meisten unter hohen Forderungsausfällen leidet traditionell die Baubranche. Hier mussten 26,8 Prozent der Unternehmen hohe Forderungsausfälle verkraften. Zum Vergleich: Im Handel sind es lediglich 14,0 Prozent der Betriebe. (mf)

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