Wissensverlust durch das Internet

02.10.2000

"Man muss nicht alles wissen; viel wichtiger ist zu wissen, wo etwas steht". Dieser Spruch aus Mutters Mottenkiste erlangt für viele immer mehr Gültigkeit. Doch gerade hier liegt die Kritik des Philosophen und Präsidenten der Wittener Reform-Universität, Walther Zimmerli, dass sich immer mehr Menschen eher aufs Internet als auf ihre grauen Zellen verlassen: "Zwar haben wir immer besseren Zugang zu Datenbanken, aber wir verlieren dabei Teile unseres Wissens. Bei auswendiggelerntem Wissen schneiden wir heute miserabel ab." Weiter warnt der Schweizer angesichts der wachsenden Macht von IT-Unternehmen vor der Manipulierbarkeit des Wissens. Dabei will er das Internet keineswegs verteufeln. Im Gegenteil: Als Konsequenz fordert er Schulen und Universitäten auf, statt reinem Wissen den kreativen Umgang mit den Wissens-Technologien zu vermitteln und diese auch in Prüfungen als Arbeitswerkzeuge zuzulassen. (kh)

www.uni-wh.de

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