Remote Management großer Netzwerk-Installationen

WLAN ebnet Händlern den Weg in die Cloud

Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.

Die WLAN-Cloud soll den Geld-Segen sichern

Die WLAN-Hardware wird, zumindest pro gefunktem Megabit, ja immer billiger und besser. Die kauft der Kunde einmal ein, dann funkt das Ding meist über Jahre zuverlässig. Da kommt die WLAN-Cloud doch wie gerufen: Dank monatlicher Lizenz-Gebühren können sich Hersteller und Händler jetzt langfristig stabile Einkommens-Quellen aus dem Netzwerk-Management in der Cloud sichern.

Dank bintec Cloud NetManager kann man den Zustand geografisch weit verteilter WLAN Access Points aus der Ferne beurteilen. Das spart Reisespesen und Gehälter von Netzwerkexperten, die jetzt nicht mehr so oft an den Installationsort rausfahren müssen.
Dank bintec Cloud NetManager kann man den Zustand geografisch weit verteilter WLAN Access Points aus der Ferne beurteilen. Das spart Reisespesen und Gehälter von Netzwerkexperten, die jetzt nicht mehr so oft an den Installationsort rausfahren müssen.
Foto: Bintec

Den Trend zur Cloud fördert natürlich auch die CeBIT: Deren Macher luden etwa am 23. Februar 2017 zu einem Pressegespräch mit dem Titel: "Wie nutzen ITK-Fachhändler und Systemhäuser den digitalen Wandel für sich - und wie hilft ihnen die CeBIT dabei?"

Auf dem Podium vertreten waren Christopher Baxter, Vertriebs- und Marketingleiter des Bonner Cloud-Anbieters Scopevisio AG; Mathias Meinke, Gründer und CTO der oneclick AG aus Zürich mit 65 Rechenzentren; Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer des führenden deutschen B2B-WLAN-Herstellers Lancom Systems sowie Udo Schneider, Security Evangelist des B2B-Virenjägers Trend Micro aus Japan.

Auf den ersten Blick wirkt dieses Podium willkürlich zusammengewürfelt. Auf den zweiten Blick steht es aber idealtypisch für einen neuen WLAN-Trend: Ein WLAN-Hersteller umgibt sich ruckzuck mit Cloud-Know-how und bündelt am besten gleich noch ein starkes Security-Paket dazu, bevor er das komplette Cloud-Paket seinen Händlern in die Hand gibt.

Ob das obige Podium sich tatsächlich zu einem WLAN-Cloud-Security-Anbieter-Verbund zusammenschließen wird, ist noch nicht bekannt. Aber woher sollte ein WLAN-Produzent plötzlich das (bislang kaum vorhandene) Know-how in Cloud und Security herbekommen, wenn nicht über solche Kooperationen?

WLAN-Cloud - ein Mittel zur Kundenbindung?

Dass WLAN ein weltweiter Erfolg wurde, und heutzutage fast jedes Notebook, Smartphone, Tablet in fast jedem WLAN-Hotspot dieser Erde funktioniert, hat die Menschheit einem genialen Standard namens IEEE 802.11 in seinen Ausprägungen 11a/b/g/n/ac zu verdanken. Egal ob die diversen WLAN-Geräte nun von A wie Acer, Apple, Asus, AVM oder von Z wie Zyxel kommen, jeder versteht jeden, von A bis Z. Kurzum: WLAN ist kompromisslos kompatibel angelegt: Sonst wäre es kein solcher Welterfolg geworden.

Dagegen ist noch ziemlich offen, was passiert, wenn man zum Beispiel gemischte WLAN-Installationen von Bintec, Devolo, Extreme Networks, Lancom, Netgear und Zyxel über die gleiche Cloud verwalten will? Gibt es denn überhaupt schon Hersteller neutrale bzw. Hersteller übergreifende WLAN-Cloud-Lösungen? Nicht wirklich, oder nur in Ansätzen.

Okay, der einzelne WLAN-Hersteller mag an so viel Cloud-Kompatibilität sowieso kein Interesse haben, weil ihm der WLAN-Kunde dann zu leicht untreu werden kann. Aber wenn man es mit proprietären Lösungen übertreibt, kann es wie im Smart Home Markt der Heimvernetzung gehen: Vor lauter proprietären Ansätzen kommt dort der Markt nur langsam in die Gänge.

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