Test beginnt heute

WLAN weist den Weg

14.01.2008
Drahtlose Funknetze bieten nicht nur einen bequemen Zugang ins Internet. Sie helfen auch Fußgängern, sich zuverlässig durch enge Innenstädte oder Gebäude zu navigieren. Wie das funktioniert, zeigen Fraunhofer-Forscher und Partner in Nürnberg.

Drahtlose Funknetze bieten nicht nur einen bequemen Zugang ins Internet. Sie helfen auch Fußgängern, sich zuverlässig durch enge Innenstädte oder Gebäude zu navigieren. Wie das funktioniert, zeigen Fraunhofer-Forscher und Partner in Nürnberg. Dort startet die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, Dagmar Wöhrl, heute (14. Januar) die erste Testumgebung zur WLAN-Lokalisierung. Das System wird auch auf der CeBIT in Hannover (4. bis 9. März) vorgestellt.

Sich in fremden Städten zu orientieren, ist oft ein Problem. Wo finde ich das nächste thailändische Restaurant? Gibt es in der Nähe eine Apotheke? Wie kann ich ein Taxi rufen, wenn ich nicht genau weiß, in welcher Straße ich bin? Unterstützung bietet ein neues System: die selbstständige WLAN-Lokalisierung per PDA oder Smartphone. Sie erkennt automatisch wo sich der Nutzer befindet. Zusatzdienste können dann weitere Informationen liefern – etwa über Restaurants und Apotheken in der Nähe, oder sie bestellen auf Wunsch ein Taxi zum Standort.

Autofahrer gelangen meist mit GPS sicher zum Ziel. Um aber Fußgänger durch enge Innenstädte, Gebäude oder U-Bahnbereiche zu navigieren, ist das satellitengestützte System zu ungenau. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS nutzen daher drahtlose lokale Funknetze, kurz WLAN (Wireless Local Area Network), um die Position zu bestimmen. "Dabei machen wir es uns zunutze, dass Städte sehr gut mit WLAN-Netzen ausgestattet sind, und dass immer mehr Handys WLAN-fähig sind", erläutert Jürgen Hupp, Leiter der Abteilung Kommunikationsnetze am IIS. Beispiel Nürnberg: Hier befinden sich im Innenstadtbereich durchschnittlich 2000 WLAN-Sender pro Quadratkilometer. "Das ermöglicht in Gebäuden eine Ortung mit einer mittleren Genauigkeit von drei Metern und draußen von sieben bis zehn Metern", erklärt Hupp.

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