SAP-Systemhaus wächst weiterhin zweistellig

Wo All for One Steeb 2023 stehen möchte

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Das am 30. September 2018 beendete Geschäftsjahr 2017/2018 schloss All for One Steeb mit einem Umsatz von 332,4 Millionen Euro ab.

Im Geschäftsjahr 2017/2018 erhöhte die All for One Steeb AG ihren Umsatz fast ausschließlich organisch - um elf Prozent auf 332,4 Millionen Euro. Überdurchschnittlich stark (plus 14 Prozent) nahmen die wiederkehrenden Erlöse zu; mit 155,5 Millionen Euro tragen sie nun mit 47 Prozent (im Vorjahr waren es noch 45 Prozent) zum Gesamtumsatz bei. Der Anteil der mit Cloud- und Managed Services sowie mit Software-Support erzielten wiederkehrenden Erlöse wird sich laut All for One Steeb-Vorstandssprecher Lars Landwehrkamp bei etwa 50 Prozent einpendeln; es ist nicht das erklärte Ziel des Systemhauses, an dieser Umsatzaufteilung in den nächsten Jahren gravierend etwas zu ändern.

Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for one Steeb AG: " Der Weg in die Cloud steht den meisten HR-Kunden dabei noch bevor."
Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for one Steeb AG: " Der Weg in die Cloud steht den meisten HR-Kunden dabei noch bevor."
Foto: All for One Steeb AG

In dem noch jungen Segment "LOB" ("Lines of Business"), in dem All für One Steeb Cloud-basierte Fachbereichslösungen oft ohne direkte Einbeziehung der IT-Abteilung des Kunden vertreibt, konnte das Systemhauaus um zwölf Prozent zulegen und erzielte hier einen Jahresumsatz von 64,3 Millionen Euro. Allerdings sind in den Aufbau dieses Geschäftsfeldes einige Investitionen geflossen, so dass hier im Geschäftsjahr 2017/2018 ein Verlust von 800.000 Euro anfiel. Für das Gesamtergebnis der All for One Steeb-Gruppe bedeutete dies, dass das EBIT-Ergebnis sich im Vergleich zum Vorjahr nur um drei Prozent auf 20,6 Millionen Euro erhöhte, was zu einem Konzernergebnis von 13,7 Millionen Euro führte - immerhin ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Dafür legten das EBIT-Ergebnis im Kernsegment "CORE" (ERP, Collaboration) mit plus 13 Prozent auf 21,4 Millionen Euro stark überdurchschnittlich zu - und das trotz hoher Investitionen in SAP S/4HANA und in das Cloud-Plattformgeschäft. Der Umsatzzuwachs im Segment "CORE" lag mit plus zehn Prozent auf 281,8 Millionen Euro leicht unter dem Durchschnitt über alle Geschäftsbereiche hinweg.

Seit dem 1. Januar 2019 ist der von All for One Steeb Ende 2018 übernommene SAP SuccessFactors und HR Cloud-Spezialist TalentChamp Teil der Unternehmensgruppe (ChannelPartner berichtete). Vorstandsprecher Landwehrkamp sieht in dem HR-Marktsegment riesiges Wachstumspotential: "Über ein Viertel des Gesamtmarkts von schätzungsweise rund 4.000 SAP Human Capital Management Kunden in Deutschland werden bereits von unserer Tochter, KWP INSIDE HR, betreut. Der Weg in die Cloud steht den meisten HR-Kunden dabei noch bevor." Hier sollen dann eben die Lösungen von TalentChamp All for One Steeb helfen, an diesem Boom zu partizipieren.

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Und Landwehrkamp hat ehrgeizige Ziele für die kommenden fünf Jahre: Im Ende des Geschäftsjahr 2022/2023 möchte er den Umsatz seiner Unternehmensgruppe über die Halbe-Milliarde-Marke heben und eine EBIT-Marge von über Prozent erzielen, derzeit sind es 6,2 Prozent.

Im ersten Quartal 2019 plant das Systemhaus die Firmenbezeichnung "All for One" für alle Mitglieder der Firmengruppe (einschließlich Allfoye, Avantum, KWP, TalentChamp und anderen) einheitlich zu führen. Das heißt, Steeb wird aus dem Gruppennamen verschwinden.

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