Die Trendthemen des Channels

Wo Big Data schon funktioniert

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Die Welt wird vernetzter. Cloud Computing, Big Data und Mobility sind die kommenden Themen der Fachhändler. Der dritte Tech Data-Kongress begeisterte die Teilnehmer mit praktischen Fallbeispielen.

Wo vor fünf Jahren Distributoren ihre Fachhändler noch auf Themen wie Big Data, Cloud Computing, Mobility und Industrie aufmerksam machen mussten, dominieren sie heute wie selbstverständlich den Channel - das wurde auf dem Tech Data Kongress deutlich.

Zunehmend bieten Distributoren für diese Lösungen, die ehemals rein den Großkonzernen vorbehalten waren, heute auch Chancen für kleinere Unternehmen.

Unter dem Motto "IT 3.0 - Total vernetzt!" informierte die Veranstaltung am 26. September zum dritten Mal Fachhändler, Berater und Hersteller zu den Trendthemen aus der IT. Channel Partner war vor Ort und schaute sich die spannenden Best Practice Sessions an und sammelte exklusive Stimmen zum Event.

Best Practice auf der Tech Data Konferenz 2014: Hier ein Beispiel aus dem Bereich Big Data mit IBM und dem Wissenschaftlichen Institut der AOK.
Best Practice auf der Tech Data Konferenz 2014: Hier ein Beispiel aus dem Bereich Big Data mit IBM und dem Wissenschaftlichen Institut der AOK.
Foto: Tech Data

Die Welt wird vernetzter

Der Andrang war enorm: Fast 600 Besucher des deutschen IT-Business lockte der bis ins kleinste Detail durchgeplante und gelungene Kongress nach München. Der Vormittag gehörte den Herstellern. Autodesk, Cisco, EMC, Good Technology, HP, IBM, Microsoft und Oracle stellten in anschaulich inszenierten Präsentationen handfeste Referenzbeispiele aus den Trendthemensegmenten Big Data, Cloud Computing, Mobility und Industrie 4.0 vor.

Nachdem die Hersteller, Channelexperten und Fachhand in der Mittagspause sich ausgiebig ausgetauscht hatten, leitete Dr. Thomas Endres, Vorsitzender des Präsidiums von VOICE, dem Verband der IT-Anwender e.V. den Nachmittag ein, an dem Nicolai Krämer, Leiter Vernetzte eMobilität der BMW Group, auf einer Keynote, welche Herausforderungen Automobilhersteller durch die zunehmende Technisierung und Vernetzung meistern müssen.

Darüber, dass die Welt immer vernetzter ist und das eine große Aufgabe für den Channel ist, war sich auch die anwesende IT-Prominenz bei der anschließenden Podiumsdiskussion einig:

"Ich glaube, die total vernetzte Welt ist eines dieser Dinge, bei denen wir uns später erinnern werden, und sagen werden, wir waren dabei!" wie Oliver Tuszik, CEO von Cisco betonte wobei ihm auch die anderen Spitzenmanager zustimmten.

Best Practice Beispiel aus dem Bereich Industrie 4.0 mit Autodesk und der mk Technology Group
Best Practice Beispiel aus dem Bereich Industrie 4.0 mit Autodesk und der mk Technology Group
Foto: Tech Data

"Wir müssen neues Denken zulassen!"

Microsoft Deutschland Chef Christian Illek ging noch einen Schritt weiter: "Wir können uns nicht den Luxus erlauben, uns überhaupt mal die Frage zu stellen, ob wir uns damit auseinandersetzen. Wir müssen uns damit befassen!" und plädierte eher für einen gemeinsamen Ansatz und Bewegung unter allen IT-Beteiligten und Industrieunternehmen, den Channel eingeschlossen.

Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland, forderte eine Öffnung der Unternehmenskulturen: "Wir müssen neues Denken zulassen. Das Machen ist weniger das Problem, sondern das Starten."

Zum Thema Mobility zog Heiko Meyer, Vorsitzender der Geschäftsführung HP Deutschland einen interessanten Vergleich mit einem Eisberg: "Was ist über dem Wasser und was darunter? Über dem Wasser sind die Apps und die Devices, aber darunter die Connectivity, Software, Security und die Infrastruktur über die gesamte Breite der Wertschöpfungskette."

"Big Data bracht die richtige Infrastruktur"

Doch es gab auch kritische Stimmen. Hannes Beierlein vom IT-Kommunikationsspezialisten Evernine ist zwar davon überzeugt, dass Big Data ein zukunftsträchtiges Thema ist, das vor allem in der Industrie erhebliches Potential hat, dennoch sieht er den Use Case noch nicht so weit fortgeschritten wie die meisten Hersteller: "Big Data ist in aller Munde. Trotzdem ist für die enormen Datenmengen, die bei den Analysen anfallen, eine entsprechende Infrastruktur notwendig. Diese ist oftmals noch nicht gegeben, was die Herstellern oft nicht erwähnen".

Wo Big Data allerdings heute schon funktioniert, zeigte die Best Practice Sessions von HP. Der Hersteller zeigte anhand eines Fallbeispiels, wie Big Data-Datenanalysen die Kommunikation bei Feuerwehreinsetzen optimieren und spezielle Apps für Gefahrgut-Erkennung, Atemschutz-Überwachung, Hydranten-Zugangsberechnungen, etc. den roten Rettern die Arbeit erleichtern.

Das sah auch Martin Mayr, Senior Vice President von CANCOM, so: "Tech Data präsentiert seinen Partnern auf einer gelungenen Veranstaltung tolle Key Notes zu spannenden Themen. Besonders die von HP und Microsoft vorgestellte Lösung für Feuerwehr zeigt Machbares und ist auf das Partnergeschäft zugeschnitten."

Frank Türling, Geschäftsführer vom aufstrebenden Clouddienstleister BASAAS, resümierte das, was sich viele Teilnehmer dachten: "Die Veranstaltung von Tech Data bot in allen wichtigen Bereichen der Zukunftsthemen der IT tolle Key Notes und Best Practice Beispiele. Tech Data ist somit auch für uns ein spannender Partner auf der zukünftigen Plattform für Business App Lösungen als Service für Systemhäuser." (rb)

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