Zehn Gründe

Woran BI-Projekte scheitern

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Wenn Business-Intelligence-Vorhaben die falschen Ergebnisse bringen, liegt das meist an einer der folgenden Ursachen.
Der Zehn-Punkte-Plan hilft, Business-Intelligence-Projekte erfolgreich umzusetzen.
Der Zehn-Punkte-Plan hilft, Business-Intelligence-Projekte erfolgreich umzusetzen.
Foto: Frank Gärtner - Fotolia.com

Wenn Business-Intelligence-Vorhaben die falschen Ergebnisse bringen, liegt das meist an einer der folgenden Ursachen.
von Karin Quack
Für die Unternehmensplanung und -steuerung ist die Analyse entscheidungsrelevanter Daten, wie sie Business Intelligence (BI) bereitstellt, unverzichtbar. Aber viele BI-Projekte sind in den vergangenen Jahren daneben gegangen. Der Softwareanbieter Information Builders hat die zehn am häufigsten anzutreffenden Gründe für einen Fehlschlag ermittelt.

1. Unklare Anforderungen:

Dass ein Unternehmen ein Berichtswesen und eine Analyse der Geschäftsdaten braucht - darin sind sich Fachabteilungen und IT schnell einig. Der nächste wichtige Schritt besteht darin, die zentralen betrieblichen Kennziffern (KPIs) für die Unternehmenssteuerung festzulegen. Statt dies zu tun, beschränken sich aber viele darauf, mit einer BI-Applikation nur das nachzubilden, was sie zuvor mit Excel gemacht haben. Und dann wundern sie sich, dass ihr Berichtswesen kaum besser ist als zuvor.

2. Falsche oder fehlende Daten:

Spätestens, wenn in einem Testlauf die benötigten Informationen aus den unterschiedlichen Datenquellen zusammengesucht werden müssen, tauchen die Probleme auf: Oft sind die Daten nicht aktuell oder fehlerhaft; bisweilen ist der Zugriff auch einfach nicht möglich. Die mangelhafte Datenqualität ist ein häufiger Grund für massive Probleme in BI-Projekten. Im schlimmsten zeigen sich die Schwächen erst in der Praxis.

3. Endanwender zu spät eingebunden:

Baldmöglichst nach Projektbeginn müssen die Mitarbeiter aus den Fachabteilungen involviert werden, die künftig mit BI-Applikationen arbeiten sollen. Stellt man sie später einfach vor vollendete Tatsachen, ist mit erheblichen Widerständen zu rechnen. Zumindest ausgewählte Anwender müssen frühzeitig mit einem ersten fertigen Produkt arbeiten können. So lassen deren Erfahrungen in der weiteren Projektarbeit berücksichtigen.

4. Vorzeigbare Ergebnisse zu spät:

Immer wollen Unternehmen "alle nur denkbaren BI-Anforderungen" in einem langfristig angelegten Projekt bewältigen. Eine strategische Herangehensweise ist sicher richtig. Probleme ergeben sich aber dann, wenn das Projektteam zunächst einmal "im Verborgenen" arbeitet und erst nach zwei Jahren erste Ergebnisse präsentiert. Denn diese werden mit ziemlicher Sicherheit deutlich von den ursprünglichen Erwartungen abweichen. Mehr Erfolg verspricht es, nach zwei bis drei Monaten fertige Module vorzustellen, die dann im Praxistest ihre Tauglichkeit beweisen können.

5. Fehlendes Change-Management:

In jedem BI-Projekt kommt es zu Änderungen und Anpassungen der ursprünglichen Vorgaben und Ziele. Vielfach fehlt aber ein formales Change-Management. Darin ist definitiv vorgeschrieben, wie neue Anforderungen in das laufende Projekt eingebracht werden und wer über deren Berücksichtigung oder Ablehnung entscheidet. Fehl ein solches Change-Management, entsteht schnell zusätzlicher Aufwand, und die Fertigstellung verzögert sich.

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