WRQ Software lässt Großrechner nicht im Regen stehen

28.02.2002
Da die derzeitige Situation von Kosteneinsparungen geprägt ist, wollen viele Unternehmen ihre Legacy-Anwendungen keinesfalls ersetzen sondern in die neue webbasierte Welt integrieren. Damit eröffnen sich auch neue Perspektiven für Systemintegratoren.

Daten aus Host-Systemen in neuinstallierten Webshops oder in modernen CRM-Anwendungen weiter verwenden zu können - genau dies verspricht WRQ Software mit ihrer "Verastream" genannten Integrationslösung. Deren neueste Version liefert nämlich Werkzeuge, die es erlauben, Daten aus unterschiedlichen Systemen auf einer einzigen Plattform zusammenzufassen.

Kernstück der Lösung ist ein zent-rales Verzeichnis, das so genannte "Verastream Componente Repository". Es listet alle im Unternehmen benötigten Komponenten und beinhaltet eine Business-Logik, die Daten aus den Unternehmensanwendungen heraus auch anderen Applikationen zur Verfügung stellt. Verastreams Modul "Business Process Manager" stellt grafische Werkzeuge bereit, mit deren Hilfe der Systemadministrator neue Geschäftsprozesse auch in seiner Software abbilden kann. Hierzu zieht er sich einfach die gewünschten Funktionen auf sein Desktop und stellt sie neu zusammen. Die so geschaffenen Komponenten arbeiten mit den vorhandenen Anwendungen zusammen - aber nach den neuen Richtlinien, um eben den geänderten Geschäftsabläufen genüge zu tun.

Prozesse müssen nicht von Grund auf neu entwickelt werden, sie setzen sich vielmehr aus bereits vorhandenen Code-Bausteinen zusammen. Das bringt den Vorteil mit sich, dass ausschließlich geprüfte und unter Produktionsbedingungen getestete Programme zum Einsatz gelangen.

Mit der neuen Version der WRQ-Software sollen sich Anwendungen aus der Großrechnerwelt - egal ob von IBM-Systemen, HP-Maschinen, Compaqs Open-VMS-Computern oder auch von Unix-Servern - leichter herauslösen lassen, um sie in einer anderen Umgebung wieder zum Leben zu erwecken.

Zusätzlich zu diesen Integrationsfunktionen in Echtzeit stellt die Software auch Nachrichtendienste bereit: basierend auf Java-Message-Service-Standard (JMS) vermag so Verastream mit anderen Message-basierten Systemen auch zeitverzögert zu kommunizieren.

Die neue Verastream-Suite setzt sich aus drei einzelnen Komponenten zusammen, die auch für sich allein funktionsfähig sind. Die eigentlich Integrationsarbeit besorgt der Integration Broker, mittlerweile bei der Versionsnummer 9.0 angelangt. Er steuert die Geschäftsprozesse und stellt das zentrale Repository zur beschleunigten Integration und Wiederverwendung der einzelnen Code-Komponenten zur Verfügung. Als Zielkunden für den Integration Broker sieht WRQ all die mittelständischen und größeren Unternehmen, die ihre Anwendungen auf Host-Systemen gerne auch in Callcentern oder bei Kundenerfassungssystemen einsetzen möchten. Die Eingangskonfiguration des Brokers auf einer CPU schlägt mit 64.000 Dollar zu Buche. Für gehobene Ansprüche gibt es die 2-Server/6-CPU-Version. Kostenpunkt hier: 360.000 Dollar. Wer seine etwas in die Jahre gekommenen und dennoch tadellos funktionierenden Legacy-Anwendungen aus OS/390-Mainframes, AS/400-Midrange-Servern oder Open-VMS-Hosts ohne Änderungen an deren Programmcode auf Daten in modernen Systemen zugreifen lassen möchte, benötigt den "Host Integrator" in der aktuellen Version 4.5. Als Schnittstellen hierfür kommt etwa der Microsoft-COM-Standard oder die neue Websprache XML infrage. Aber auch eine Realisierung mit Enterprise Java Beans (EJB) oder über die Datenbankschnittstelle JDBC ist denkbar. Die Lizenzpreise für den Host Integrator bewegen sich zwischen 60.000 und 150.000 Dollar.

Siebel-Kunden, die ihren Datenbestand auf den betagten Hosts nicht verkümmern lassen wollen, können die Version 1.0 von "Vera-stream for Siebel E-Business Applications" erwerben. Dieses komplett neue Produkt ist für etwa 150.000 Euro erhältlich. Es ermöglicht eine einfachere Verknüpfung von Host-Anwendungen mit der Suite des CRM-Marktführers.

www.wrq.com/de

ComputerPartner-Meinung:

Mit der Anbindung von bestehenden Host-Systemen in "modernere" Umgebungen hat WRQ Software eine Nische gefunden, in der sich gutes Geld verdienen lässt. Immerhin feierte das Unternehmen letztes Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag, arbeitete profitabel und erzielte mit 550 Mitarbeitern einen Umsatz von 103 Millionen Dollar. Auch das Vertriebskonzept ist sonnenklar: hundertprozentig indirekt. Damit können Business-Partner weiterhin rechnen. (rw)

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