WSJ: Probleme mit der 787 Dreamliner von Boeing reißen nicht ab

16.09.2010
Von Peter Sanders THE WALL STREET JOURNAL

Von Peter Sanders THE WALL STREET JOURNAL

LOS ANGELES (Dow Jones)--Das 787-Programm des US-Flugzeugherstellers Boeing steht weiter unter keinem guten Stern. Nachdem sich der Bau der Dreamliner unter anderem wegen Problemen in der Zuliefererkette bereits mehrfach verzögert hat, kämpft die Boeing Co nun mit Triebwerksproblemen. Bereits am Freitag sei deshalb ein geplanter Testflug ausgefallen, teilte der Chicagoer Konzern am Mittwoch mit.

Während das Testflugzeug auf dem Flughafen Roswell im US-Bundesstaat New Mexico in Richtung Startbahn gerollt sei, habe die Crew einen Leistungsabfall in einem der beiden Triebwerke "Trent 1000" des Herstellers Rolls-Royce bemerkt und es daraufhin abgeschaltet. Ein Ersatztriebwerk sei eingeflogen worden und werde installiert. Wann die Testflüge wieder aufgenommen werden, wollte Boeing nicht sagen. Auch blieb unklar, inwieweit der Vorfall das Testflugprogramm insgesamt verzögert.

Mit dem speziell für die Dreamliner gebauten Triebwerk hat Boeing zuvor schon zweimal Probleme eingestanden. Das erste war im Februar aufgetreten, nachdem ein fehlerhafter Sensor die Crew zum Abschalten eines Triebwerks und einer außerplanmäßigen Landung im US-Bundesstaat Washington zwang. Vergangenen Monat war dann eine Serienversion des Triebwerks bei einem Testlauf im Rolls-Royce-Werk in England ausgefallen.

Das jüngste Triebwerksproblem wollte Boeing jedoch nicht in Zusammenhang mit den Lieferverzögerungen gestellt wissen, die der Konzern Anfang des Monats angekündigt hatte. Der Erstkunde der Dreamliner, die All Nippon Airways Co, kann nun im ersten Quartal 2011 mit der Auslieferung des ersten Flugzeugs rechnen - fast drei Jahre später als geplant.

Webseite: www.wsj.com -Von Peter Sanders, The Wall Street Journal, +49 (0)69 29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/bam

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