WSJ: Ryanair sieht Auftrag für Boeing gefährdet

02.11.2009
Von Daniel Michaels und Quentin Fottrell

Von Daniel Michaels und Quentin Fottrell

THE WALL STREET JOURNAL

DUBLIN (Dow Jones)--Fehlende Führungsstärke beim US-Flugzeughersteller Boeing könnten einen möglichen Großauftrag des irischen Billigfliegers Ryanair gefährden. "Wir sind wegen der fehlenden Entscheidungen bei Boeing frustiert", sagte Ryanair-CEO Michael O'Leary am Montag in einem Interview. Seit über einem Jahr verhandele die Billigfluglinie mit dem Flugzeughersteller aus Chicago über einen möglichen Auftrag für 200 Boeing 737.

Am 1. September ersetzte Boeing den CEO ihrer Flugzeugsparte, Scott Carson, durch Jim Albaugh. Albaugh hatte zuvor die Militärsparte der Boeing Co geleitet. Zudem kämpft der US-Flugzeughersteller mit Problemen beim neuen Modell 787 Dreamliner und bei der Modernisierung des 747 Jumbo Jets.

Diese Faktoren hätten Boeing abgelenkt, sagte O'Leary. Es mangele an Führungsstärke. "Es ist sehr schwer zu wissen, wer die Entscheidungen trifft", bemängelte der Ryanair-CEO.

Ein Boeing-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Man nehme zu Verhandlungen mit Kunden grundsätzlich keine Stellung.

Sollte es zu keinem Vertragsabschluss kommen werde die Ryanair Holdings plc das Wachstumstempo verlangsamen. Wenn wir unseren Bargeldreserven nicht in neue Flugzeuge investieren können, dann sollten wir ihn an unsere Aktionäre verteilen, sagte O'Leary. Gegenwärtig verfüge Ryanair über Barreserven von über 2,5 Mrd EUR.

Im Juni hatte der europäische Flugzeughersteller Airbus erklärt, er verhandele mit Ryanair nicht über die Lieferung neuer Maschinen. "Wir führen keine Verhandlungen", sagte Airbus-Verkaufsvorstand John Leahy damals. Leahy begründet die Zurückhaltung von Airbus insbesondere mit den "unrealistisch niedrigen" Preisvorstellungen von Ryanair.

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