WSJ: Sahara India Pariwar verhandelt über Kauf von MGM - Kreise

20.09.2010
Von Mike Spector THE WALL STREET JOURNAL

Von Mike Spector THE WALL STREET JOURNAL

NEW YORK (Dow Jones)--Der indische Mischkonzern Sahara India Pariwar verhandelt über den Kauf des angeschlagenen US-Filmstudios Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) und könnte dafür über 2 Mrd USD auf den Tisch legen. Die Gespräche seien allerdings noch in einem sehr frühen Stadium und weder MGM noch ihre Anteilseigner hätten bislang großes Interesse an einer Transaktion mit Sahara gezeigt, sagte eine mit der Sache vertraute Person.

MGMs Gläubiger bereiten sich derzeit im Rahmen einer "Prepackaged Bankruptcy" auf eine Übernahme des Filmstudios im Rahmen einer Insolvenz im kommenden Monat vor. Das Ruder sollen dann die Geschäftsführer der Filmproduktionsfirma Spyglass Entertainment, Gary Barber und Roger Birnbaum, übernehmen.

MGM steht mit rund 4 Mrd USD in der Kreide, die Galgenfrist bis zur Rückzahlung wurde vor Kurzem zum siebten Mal verlängert und läuft nun bis zum 29. Oktober. Die Schulden werden zu einem großen Teil von Hedgefonds gehalten, die Teile der Bankobligationen des Studios zum Preis von rund 60 Cent je Dollar aufgekauft hatten. Darauf basierend dürfte der Unternehmenswert bei rund 2,4 Mrd USD liegen. Sahara müsste diese Summe überbieten, um das Interesse der Gläubiger zu gewinnen. Deren Wort hat bei der Durchführung einer Neuordnung im Rahmen einer Insolvenz großes Gewicht.

Die Verhandlungen der Gläubiger mit Spyglass über die Übernahme Führung von MGM hatten sich über mehrere Monate hingezogen. Sollte der Deal nun nicht wie vereinbart zustande kommen, hätten die Manager Barber und Birnbaum Anspruch auf eine Entschädigung im Zuge einer Vertragsstrafe, wie aus anderen Kreisen zu hören war.

Das Filmstudio hatte sich im vergangenen Jahr selbst zum Verkauf gestellt, aber wenig Interesse geweckt. Eine Offerte des Medienkonzerns Time Warner wurde von den Gläubigern als zu niedrig bewertet. Sie entschieden sich daraufhin für eine Restrukturierung im Alleingang im Zuge einer Insolvenz. Das Filmstudio hält unter anderem die Franchise-Rechte an "James Bond".

MGM lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sahara-Sprecher bestätigte zwar Gespräche, sagte aber, es sei zu früh, um diese zu kommentieren.

Webseite: www.wsj.com -Von Mike Spector, The Wall Street Journal; Lauren A.E. Schuker, Amol Sharma und Eric Bellman haben zu dem Artikel beigetragen. +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/sha/bam

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