WSJ: US-Justizministerium untersucht ITA-Übernahme durch Google

07.09.2010
Amir Efrati und Thomas Catan THE WALL STREET JOURNAL

Amir Efrati und Thomas Catan THE WALL STREET JOURNAL

WASHINGTON (Dow Jones)--Der Internetkonzern Google muss bei der geplanten Übernahme der US-Softwarefirma ITA mit Gegenwind rechnen. Das US-Justizministerium versuche derzeit herauszufinden, ob Google durch die Akquisition zu viel Einfluss im Bereich der Online-Reisebüros erhalte, sagten mit der Untersuchung des Ministeriums vertraute Personen.

Die Prüfung der Übernahme befindet sich noch in einem frühen Stadium. Laut den Informanten konzentrieren sich die Kartellexperten des Justizministeriums auf zwei Punkte: Inwieweit würden Wettbewerber weiterhin Zugang zu den Daten von ITA haben, und inwieweit könnte Google User ihrer Suchmaschine zu ihrem eigenen Reiseservice weiterleiten.

Etliche Akteure im Bereich der Online-Reisebüros haben Bedenken bezüglich der Übernahme geäußert, in der Hoffnung, die Behörden damit zu einer Ablehnung der Transaktion bewegen zu können. Ihrer Meinung nach würde Google bei der Suche nach Flugpreisen zum neuen Großanbieter werden. Google selbst hatte im vergangenen Monat bereits mitgeteilt, dass das Justizministerium eine tiefergehende Untersuchung der Transaktion beginnen wolle. Angaben zu den konkreten Bedenken des Ministerium hatte das Unternehmen nicht gemacht.

Anfang Juli hatte Google mitgeteilt, die ITA Software Inc für 700 Mio USD übernehmen zu wollen. Das in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts ansässige Unternehmen ist 1996 von Computerspezialisten am Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet worden und auf die Verwaltung von Airline-Daten inklusive Flugzeiten, Preisen sowie Verfügbarkeit von Flügen spezialisiert. Das Unternehmen hat neuartige Algorithmen zur Auswertung von Flugdaten entwickelt, die von Fluggesellschaften selbst aber auch von Online-Reiseanbietern genutzt werden.

Webseite: www.wsj.com -Von Amir Efrati und Thomas Catan, The Wall Street Journal, +49 (0)69 29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/has

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