WSJ: Zehn Länder fordern von Google besseren Datenschutz

20.04.2010
Von Jessica E. Vascellaro THE WALL STREET JOURNAL

Von Jessica E. Vascellaro THE WALL STREET JOURNAL

SAN FRANCISCO (Dow Jones)--Die weltweite Sorge über die Macht des US-Suchmaschinenkonzerns Google wächst. Datenschutzvertreter aus 10 Ländern haben Google Inc nun gemeinsam in einem Brief aufgefordert, den Datenschutz ihrer Dienste zu erhöhen. Das Schreiben ist von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Irland, Israel, Italien, den Niederlanden, Neuseeland und Spanien unterzeichnet worden.

Dem Konzern aus dem kalifornischen Mountain View wird eine ganze Reihe von Datenschutzverletzungen vorgeworfen, von unzureichendem Schutz im sozialen Netzwerk Buzz bis bin zur Handhabung der Speicherung von Fotos durch den Kartendienst Street View, für den öffentlich zugängliche Straßen fotografiert werden. Google soll es Nutzern zudem leichter machen, ihre Accounts zu löschen, fordern die zehn Länder.

Bei der Einführung neuer Technologien werde der Datenschutz zu oft vernachlässigt, hieß es in dem Schreiben. Ein Google-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu dem Inhalt des Briefes ab. Der Konzern habe die angesprochenen Themen mehrfach öffentlich diskutiert und habe dem Brief nicht hinzuzufügen.

Europäische Behörden gehören schon lange zu den härtesten Kritikern des Suchmaschinenkonzern, wenn es um Datenschutz geht. Eine Einigung zwischen Google, Autoren und Verlegern über digitale Bücher war beispielsweise von europäischen Regierungen wegen Bedenken über die Speicherung von Lesedaten der Nutzer verhindert worden.

Auch in den USA wächst aber die Kritik. Eine Gruppe von Abgeordneten hat die US-Handelskommission vor kurzem zur Untersuchung von Buzz aufgefordert, weil das Netzwerk private Informationen der Google-Nutzer zugänglich mache.

Webseite: www.wallstreetjournal.com -Von Jessica E. Vascellaro; The Wall Street Journal; +49 (0)69 29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJG/sha/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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