Wundersamer Schutz vor Gefahren

26.02.2004
Aladdin ist im Dongle-Markt stark geworden, der wenig Platz für den Fachhandel bietet. Nach und nach baut das Unternehmen nun jedoch seine Produktpalette aus und wird so für Partner immer interessanter. Von ComputerPartner-Redakteur Andreas Th. Fischer

Nicht die berühmte Wunderlampe, sondern einen goldenen Ring hat sich der israelisch-deutsche Sicherheitsanbieter Aladdin als Symbol erkoren. Dieser Siegelring eines mächtigen Zauberers schützt Aladin in dem bekannten Märchen vor den nicht immer freundlichen Geistern, die er mit der Lampe herbeirufen kann. Den Schutz der Anwender hatte sich ebenfalls Yanki Margalit auf die Fahnen geschrieben, als er die Firma Aladdin 1984 in Israel gründete. In den folgenden Jahren entwickelte Margalit verschiedene Lösungen zum "hardwarebasierten Softwareschutz" (neudeutsch: Dongles), die auch heute noch 75 Prozent des Umsatzes von Aladdin ausmachen.

Knotenpunkt Germering

1993 erfolgte der Börsengang an der Nasdaq in New York, 1996 die Übernahme des im gleichen Marktsegment tätigen deutschen Konkurrenten Fast Software Security (gegründet von Matthias Zahn, dem heutigen Chef der Fast TV Server AG), 1998 die Akquisition von E-Safe und schließlich 2001 der Kauf von Preview Systems. Aus dem Erwerb von Fast resultiert bis heute eine relativ starke Stellung der deutschen Niederlassung im Konzern, die sich in Germering nahe bei München befindet. Von den weltweit 350 Mitarbeitern sind etwa 60 hier zu Lande tätig und - was eher ungewöhnlich ist - wiederum die Hälfte sind Entwickler.

Indirekter Kanal

Die E-Safe-Übernahme hat Aladdin mit einer Content-Security-Suite ein zweites Standbein verschafft. Mit den E-Safe-Produkten und den so genannten "E-Tokens" zur Authentifizierung verdient das Unternehmen heute etwa 25 Prozent seines Umsatzes. Dies ist auch die Schnittstelle, wo der hiesige Geschäftsführer Ludger Wilmer mit Distributoren und Partnern zusammenarbeitet. In Deutschland hat Aladdin derzeit Verträge mit Allasso, Comstar und Noxs; der Vertrag mit Internet Security für Österreich wurde von Wilmer gerade auf die Schweiz ausgedehnt. Nicht mehr auf der Distributorenliste stehen seit vergangenem Jahr die Bristol Group und Esesix. Während der Softwareschutz-Bereich 2003 um acht Prozent gewachsen ist, legten die anderen beiden Segmente zusammen ein Wachstum von rund 30 Prozent hin.

Blick nach Asien

"Wir sind schuldenfrei", betont Wilmer und verweist darauf, dass das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um elf Prozent auf 55 Millionen Dollar steigern konnte. Der Gewinn lag nach Angaben des Deutschland-Chefs bei 2,5 Millionen Dollar. Momentan stehe der Ausbau des asiatischen Geschäfts auf dem Programm: "Japan ist ein interessanter Markt mit sehr guten Zuwachsraten für uns", so Wilmer gegenüber ComputerPartner.

Meinung des Redakteurs

Aladdin baut die Bereiche Con-tent-Security und Authentifizierung, die sich über den indirekten Kanal vertreiben lassen, weiter aus. Damit wird der Sicherheitsspezialist für Partner immer interessanter. Auf der anderen Seite befindet sich das Unternehmen auch im Zugzwang: Die Anstrengungen im Bereich Digital-Rights-Management vieler großer IT-Anbieter könnten die Software-Schutzmodule von Aladdin über kurz oder lang überflüssig machen.

Ausbau der Produktpalette

Anfang Februar 2004 hat Aladdin ein neues Token-Management-System zur Verwaltung der immer wichtiger werdenden Authentifizierungslösungen vorgestellt. Das System unterstützt USB-Tokens, Smartcards und ID-Badges und lässt sich laut Deutschland-Chef Wilmer schnell und unkompliziert in bestehende IT-Infrastrukturen implementieren.

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