Xerox-CEO Thoman geht von Bord

18.05.2000

Die Lage beim Kopierer- und Druckerhersteller Xerox spitzt sich zu: Jetzt nimmt auch noch Rick Thoman, CEO und President von Xerox, seinen Hut. Die offiziellen Stellungnahmen sind dürftig, man habe sich "in beiseitigem Einverständnis" getrennt. Sein Vorgänger Paul Allaire wird in den kommenden zwei Jahren wieder selbst als CEO fungieren, zum President wurde Anne Mulcahy berufen. Thoman, ehemaliger IBM-Manager, hatte das Amt erst im vergangenen April übernommen, schaffte es aber nicht, das Unternehmen aus der Krise zu führen. Während Branchenkenner zunächst vermuteten, Thoman habe freiwillig hingeschmissen, zitiert das "Wall Street Journal" einen Insider mit der Aussage, Allaire habe in der vergangenen Woche den Vorstand auf seine Seite gebracht und Thoman anschließend mit der Entscheidung konfrontiert, er sei gefeuert: "Thoman wusste von nichts." Konkrete Gründe für die angebliche Entlassung wurden nicht genannt. Allaire erklärte allerdings, Xerox brauche nun "eine Führung mit mehr Xerox-Erfahrung und -Background". Tatsächlich sind gute Nachrichten aus dem Hause Xerox selten: Seit Sommer des vergangenen Jahres hat die Aktie mehr als 60 Prozent ihres Wertes verloren. Im ersten Quartal verbuchte der Hersteller ein Minus von 243 Millionen Dollar. Im April wurde die Entlassung von 5.200 Mitarbeitern bekannt. Auch die kürzlich geschlossene Allianz mit Sharp und Fuji Xerox hat nicht den erhofften Aufschwung gebracht. (mf)

www.xerox.com

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