XETRA-MITTAG/DAX rutscht in extrem volatilem Handel wieder ab

08.08.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--In einem hochvolatilem Geschäft erlebt der deutsche Aktienmarkt bis Montagmittag eine Berg- und Talfahrt. Nachdem sich vorbörslich zunächst schwere Abgaben abzeichneten, kam es zu einer überraschenden Stabilisierung an den Märkten im frühen Geschäft. Auslöser war die Ankündigung der EZB, nun doch spanische und italienische Anleihen zu kaufen. Die Erholung währte aber nur kurz, in der Folge ging der Markt wieder auf Tauchstation. Bis 13.06 Uhr verliert der DAX 2,6% oder 163 auf 6.073 Punkte und notiert damit sehr schwach. Zwischenzeitlich war der Index sogar um 3% gefallen.

FRANKFURT (Dow Jones)--In einem hochvolatilem Geschäft erlebt der deutsche Aktienmarkt bis Montagmittag eine Berg- und Talfahrt. Nachdem sich vorbörslich zunächst schwere Abgaben abzeichneten, kam es zu einer überraschenden Stabilisierung an den Märkten im frühen Geschäft. Auslöser war die Ankündigung der EZB, nun doch spanische und italienische Anleihen zu kaufen. Die Erholung währte aber nur kurz, in der Folge ging der Markt wieder auf Tauchstation. Bis 13.06 Uhr verliert der DAX 2,6% oder 163 auf 6.073 Punkte und notiert damit sehr schwach. Zwischenzeitlich war der Index sogar um 3% gefallen.

Laut Händlerangaben soll die EZB Anleihen im Wert zwischen schätzungsweise 1,1 bis 1,5 Mrd EUR gekauft haben. Allerdings machen sich Zweifel über die Nachhaltigkeit der Käufe breit. Unter Kreditanalysten heißt es, dass die EZB massive Ankäufe tätigen müsste, um eine nachhaltige Stabilisierung zu erreichen. Es sei unklar, ob die EZB hierzu bereit sei, insbesondere da es offenbar keine Einigkeit bei dieser Frage gebe.

Zugleich ist aber der erweiterte Rettungsschirm EFSF noch nicht einsatzbereit. Die Anleger warten nun mit Spannung auf die Eröffnung der US-Börsen am Nachmittag und die Reaktion auf die Herunterstufung der Bonitätsnote der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Die US-Futures, wenn auch etwas erholt nach den EZB-Käufen, indizieren deutliche Verluste. An den asiatischen Börsen kam es bereits zu einem Ausverkauf.

"Das Rating-Downgrade sollte keine Überraschung sein, ergänzt allerdings die Panik der vergangenen Woche", so Shannon Briggs aus der Australien-Niederlassung von Morgan Stanley mit Blick auf den Verlust des "AAA"-Ratings der USA bei S&P. Dafür sprächen auch die weiter fallenden Renditen bei US-Langläufern, was wiederum darauf hindeute, dass die Anleger den US-Rentenmarkt unverändert als sicheren Hafen betrachten.

"Die Frage ist nun, ob und wie die Notenbanken weitere Liquidität in die Märkte geben", so ein Händler. Am Dienstag tagt die Federal Reserve; die Ankündigung einer neuen Runde der Quantitativen Lockerung könnte ebenfalls zu einer Stabilisierung an den Märkten beitragen.

Unternehmensnachrichten spielen in einem solchen Umfeld praktisch keine Rolle. Erholen können sich Versicherer: Allianz steigen 1,1% auf 79,99 EUR, Munich Re gewinnen 0,6% auf 93,37 EUR. Deutsche Bank drehen leicht ins Minus, nachdem sie lange im Plus notierten: die Aktie verliert 0,4% auf 33,20 EUR. Für Commerzbank geht es mit einem Abschlag von 4,1% auf 2,15 EUR kräftig nach unten.

Mit der Angst der Anleger vor einem Rückfall in die Rezession brechen Zykliker ein. BASF verlieren 3,7% auf 51,99 EUR, K+S 6,8% auf 44,27 EUR, ThyssenKrupp 5,4% auf 23,26 EUR oder Siemens 3,1% auf 73,77 EUR. Autotitel müssen noch herbere Abgaben hinnehmen: Daimler büßen 6,5% auf 39,26 EUR ein, BMW 6,6% auf 56,50 EUR und VW 4,6% auf 110,60 EUR. In der zweiten Reihe geben Leoni 7,5% nach oder ElringKlinger 4,8%. Bei Automobiltiteln belastet auch eine nachlassende Absatzdynamik bei BMW.

Hannover Rück können nach Veröffentlichung von Geschäftszahlen nicht an der Erholung der Versicherer partizipieren. Den Ausblick hat das Unternehmen bestätigt. Das EBIT liege unter den Erwartungen, die anderen Zahlen im Rahmen der Erwartungen, so ein Händler. Die Aktie verliert 5% auf 30,65 EUR.

DJG/mpt/raz

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