XETRA-MITTAG/Schwach - Bangen vor der Zinsentscheidung der Fed

28.01.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr schwach tendiert der deutsche Aktienmarkt am Montagmittag nach enttäuschenden Vorlagen aus den USA und vor allem Asien. Erste Erholungsansätze vom Vormittag sind angesichts der unsicheren Marktlage wieder verpufft. Gegen 13.10 Uhr verliert der DAX 1,4% oder 93 auf 6.724 Punkte. Händler sprechen von Zurückhaltung im Vorfeld der Fed-Sitzung am Dienstag und Mittwoch. Es gebe zunehmend Zweifel, ob die US-Notenbank die Zinsen am Mittwoch erneut senken wird. Zumindest bestehe die Gefahr, dass der Zinsschritt geringer ausfallen könnte als bislang im Konsens mit 50 Punkten erwartet.

FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr schwach tendiert der deutsche Aktienmarkt am Montagmittag nach enttäuschenden Vorlagen aus den USA und vor allem Asien. Erste Erholungsansätze vom Vormittag sind angesichts der unsicheren Marktlage wieder verpufft. Gegen 13.10 Uhr verliert der DAX 1,4% oder 93 auf 6.724 Punkte. Händler sprechen von Zurückhaltung im Vorfeld der Fed-Sitzung am Dienstag und Mittwoch. Es gebe zunehmend Zweifel, ob die US-Notenbank die Zinsen am Mittwoch erneut senken wird. Zumindest bestehe die Gefahr, dass der Zinsschritt geringer ausfallen könnte als bislang im Konsens mit 50 Punkten erwartet.

Die vorgezogene Senkung in der vergangenen Woche um 75 Basispunkte sei vor allem zur Beruhigung der einbrechenden Finanzmärkte erfolgt. Es sei allerdings zweifelhaft, ob die US-Notenbank diesen Schritt vollzogen hätte, wenn sie über die Zwangsverkäufe durch die Societe Generale am vergangenen Montag unterrichtet gewesen wäre.

Aus technischer Sicht sei der DAX bei 6.420 Punkten unterstützt, bei 6.880 Punkten liegt laut Analysten ein erster Widerstand. Auf Konjunkturseite stehen am Nachmittag die US-Neubauverkäufe auf der Agenda, bevor am Abend US-Präsident Bush zur Lage der Nation spricht. Dabei wird besonders darauf geachtet, wie sich Bush zur Krise am US-Immobilienmarkt und zu möglichen Hilfspaketen äußern wird.

Unter den Einzelwerten verlieren MAN mit 3,3% auf 80,02 EUR besonders deutlich. Bei MAN und Scania sei eine Auflösung der Patt-Situation nicht in Sicht, heißt es angesichts der Nachricht, dass MAN den Anteil an Scania leicht erhöht haben soll. ThyssenKrupp, die um 4,1% auf 31,62 EUR nachgeben, leiden ebenso wie Salzgitter unter den schwachen Zahlen von Nippon Steel.

Siemens verlieren 3% auf 81,32 EUR. Hier haben J.P. Morgan und M.M. Warburg ihre Kursziele für das DAX-Schwergewicht gesenkt. Auch die Finanzwerte müssen erneute Abschläge hinnehmen.

Die Spekulation um einen Einstieg von Tata bei T-Systems stützt Deutsche Telekom nur ein wenig. T-Systems warte seit Monaten auf einen Interessenten, so dass ein Vollzug das Sentiment für die Telekom verbessern würde, heißt es. Die T-Aktie gibt um 0,9% auf 13,46 EUR nach.

Die Versicherer profitieren unterdessen von einer kräftigen Erholung bei Fortis. Hier haben sich am Freitag kursierende Spekulationen über eine Gewinnwarnung, die zu deutlichen Verlusten führten, nicht bewahrheitet, so dass die Aktie nun stark zulegt. Zudem gelten Allianz, die um 0,6% zulegen, und Münchener Rück mit einem Gewinn von 1,2% inzwischen als sehr niedrig bewertet.

RWE steigen um 0,5% auf 83,09 EUR. Händler verweisen auf die Spekulationen vom Wochenende, die EDF könnte an einem Einstieg interessiert sei. Zwar hat die EDF laut RWE ein aktuelles Interesse dementiert, doch die Börse verfahre nun nach dem Motto "wo Rauch ist, ist auch Feuer".

Die Experten von UniCredit sprechen von soliden Erstquartalszahlen bei Wincor Nixdorf. Der Hersteller von Zahlungsverkehrssystemen hat den Nettoumsatz um 10% im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 auf 602 Mio EUR gesteigert und damit die Markterwartungen sowie die der Bank übertroffen. Nach dem Motto "Sell on good news" verliert der Wert mit dem breiten Markt im MDAX 3% auf 54,56 EUR. Auf der Verkaufsliste im MDAX stehen dagegen zahlreiche zyklische Werte.

Positiv wird im Handel der Start des Aktienrückkaufprogramms bei Kontron aufgenommen. Das TecDAX-Unternehmen will in den kommenden sechs Monaten 1,5 Mio Aktien oder 3% des Grundkapitals zurückkaufen. Die Aktie verliert mit 1,7% auf 11,30 EUR weniger stark als der TecDAX.

DJG/mif/reh

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