XETRA-SCHLUSS/DAX schließt über 5.000er-Marke - Freundlich

03.11.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich ist der DAX am Montag aus dem Handel gegangen. Der Index verteidigte die psychologisch wichtige 5.000er-Marke und stieg um 0,8% oder 39 Punkte auf 5.027. Gesucht waren erneut die Schwergewichte im Index; BASF, E.ON und RWE stiegen um die 5%. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 173,7 (Vortag 234,3) Mio Aktien im Wert von rund 5,23 (Freitag: 8,79) Mrd EUR.

FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich ist der DAX am Montag aus dem Handel gegangen. Der Index verteidigte die psychologisch wichtige 5.000er-Marke und stieg um 0,8% oder 39 Punkte auf 5.027. Gesucht waren erneut die Schwergewichte im Index; BASF, E.ON und RWE stiegen um die 5%. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 173,7 (Vortag 234,3) Mio Aktien im Wert von rund 5,23 (Freitag: 8,79) Mrd EUR.

Nach den horrenden Verlusten der vergangenen Woche kehre wieder mehr Vernunft ein, hieß es im Handel. Die Unternehmensdaten wie die von Linde und Commerzbank sorgten auch diesmal für keine zu große Enttäuschung. "Der Markt profitiert zusätzlich von der Zinssenkungsfantasie vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag", ergänzte ein Händler.

Dies wurde von einem schwachen ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe in den USA bestätigt. Er fiel auf den tiefsten Stand seit 1982. Die Daten seien vom Markt aber überwiegend so erwartet worden, hieß es im Handel. "Da momentan alle schlechten Konjunkturdaten so interpretiert werden, dass sie den Zins-Senkungs-Zyklus intakt halten, sieht sie der Markt nicht negativ", sagte ein Händler. Die Prognose von 41,5 sei im Oktober von den tatsächlichen 38,9 Indexpunkten deutlich unterschritten worden. Auch die Auftragseingänge seien schlechter ausgefallen. Gestützt würden Zinssenkungshoffnungen von der Preis-Komponente, die auf 37,0 zurückging nach noch 53,5 im September. "Inflation ist daher keine Bremse mehr", so der Händler weiter. Technische Analysten sehen den DAX um 4.800 Punkte gut unterstützt.

Deutlich unter Druck standen lediglich VW, die um 21,3% auf 393 EUR einbrachen und den DAX an höheren Kursgewinnen hinderten. Händler verwiesen auf die Gewichtskappung der Titel im DAX auf 10% am Freitagabend. Eine DAX-Entnahme sei wegen des Kursrückgangs derzeit allerdings nicht in Sicht. Nach der Regeländerung der Deutschen Börse hätten VW bei einem weiteren deutlichen Kursplus bereits per Mittwochabend aus dem DAX genommen werden können.

Commerzbank schlossen nach Vorlage von Zahlen um 5% höher bei 8,85 EUR. Am Morgen hatte das Institut zudem bekannt gegeben, das Rettungspaket der Bundesregierung in Höhe von 8,2 Mrd EUR nutzen zu wollen. Die Analysten von equinet werteten die Kapitalspritze für die Commerzbank als "positiv", da die Bank nun mit einer stärkeren Eigenkapital-Quote im internationalen Wettbewerb nicht zurückfallen werde. Die ebenfalls veröffentlichen Drittquartalszahlen wurden jedoch als schwach eingestuft. In einer Telefonkonferenz sagte Finanzvorstand Eric Strutz zudem, dass das gute Ergebnis vom Jahr 2007 nun "unmöglich zu erreichen" ist. Tagesgewinner Deutsche Post erholten sich um 10,4% auf 9,55 EUR, auch Postbank legten um 6,2% zu auf 16,90 EUR.

Linde stiegen nach Zahlen um 6% auf 69,01 EUR. Einem Händler zufolge sind die Zahlen "großteils wie erwartet" ausgefallen. "Vor allem der erneute Hinweis auf keine Probleme aus Finanzkrise und Refinanzierung beflügelt", sagte ein Händler. Zudem wurden die mittelfristigen Ziele zwar als "ambitioniert", aber "möglich" bezeichnet. Die Ziele für 2008 wurden bestätigt.

Continental setzten ihre Rally fort und stiegen um 3,7% auf 33,57 EUR. "Der Markt setzt nach wie vor darauf, dass Schaeffler jetzt die ergänzten Übernahme-Unterlagen in Brüssel einreicht", so ein Händler. Das habe den Kurs schon am Freitagmittag stark nach oben getrieben. BMW stiegen um 2,3% auf 20,57 EUR.

Infineon setzten ihre Kurserholung nachrichtenlos fort und legten um 10% zu auf 2,70 EUR. Der Kurssturz von Qimonda habe viele Leerverkäufer eingeladen, auf einen Totalausfall der Infineon-Beteiligung zu setzen, hieß es im Handel. Dies habe Infineon zuvor gedrückt und werde nun als Übertreibung ausgepreist.

Im MDAX sprangen EADS um 8,7% auf 14,04 EUR. Die Aktie profitierte damit von Umschichtungen aus Papieren des US-Konkurrenten Boeing. Dieser war von Goldman Sachs auf die "Conviction Sell"-Liste gesetzt worden. Fraport zogen um 10,5% auf 27,97 EUR an. Hier trieben die Schlagzeilen über eine Niederlage des Linkskurses der SPD-Kandidatin Ypsilanti für das hessische Ministerpräsidentenamt. Eine Rot-Grüne-Koalition wäre ein schweres Hemmnis für den Flughafenausbau gewesen, so die Begründung.

Premiere haussierten um 42% auf 2,60 EUR. "Der Markt setzt darauf, dass Premiere einen Teil der DFL-Rechte bekommt und damit Kunden zu sich rüberziehen kann", sagt ein Händler. Die DFL wolle fünf verschiedene Hauptsendezeiten für die Spiele definieren, daher sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass einige nur bei Premiere zu sehen seien. Zudem waren Schnäppchenjäger unterwegs, die die zuletzt ausverkauften Aktien nach oben trieben. Arcandor, Lanxess und Leoni wiesen Kursgewinne von 15% und mehr auf.

Im TecDAX ging die Erholung der alternativen Energie-Titel weiter. Conergy sprangen um 34%, Q-Cells um 15% und Solon um 12,5%. Solarworld gewannen mit einer angehobenen Gesamtjahresprognose 7,5% auf 21,01 EUR.

DJG/mod/flf

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