XETRA-SCHLUSS/Freundlich - DAX wieder über 7.000 Punkten

10.12.2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag die Sitzung mit Gewinnen geschlossen und die Woche knapp über 7.000 Punkten beendet. Marktteilnehmer beschrieben das Geschäft als ruhig. Die Anhebung der Mindestreserveanforderungen durch die People's Bank of China habe das Sentiment nur kurzzeitig belastet. Es wird damit gerechnet, dass es am Wochenende zu einer Leitzinserhöhung in China kommt.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag die Sitzung mit Gewinnen geschlossen und die Woche knapp über 7.000 Punkten beendet. Marktteilnehmer beschrieben das Geschäft als ruhig. Die Anhebung der Mindestreserveanforderungen durch die People's Bank of China habe das Sentiment nur kurzzeitig belastet. Es wird damit gerechnet, dass es am Wochenende zu einer Leitzinserhöhung in China kommt.

Keinen Einfluss auf die Aktienkurse nahm dagegen der Michigan-Index des US-Verbrauchervertrauens. "Dafür war die Abweichung von der Prognose einfach zu gering", meinte ein Händler. "Die Verbraucherstimmung in den USA liegt ungeachtet weiterhin auf niedrigem Niveau", bedachte eine Volkswirtin die Daten. Solange keine nachhaltige Verbesserung der Beschäftigungssituation erfolge, dürften die Verbraucher skeptisch bleiben.

Der DAX stieg um 0,6% oder 42 auf 7.006 Punkte. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 97,7 (Vortag: 139,8) Mio Aktien im Wert von rund 2,88 (Vortag: 4,53) Mrd EUR, womit das Geschäft merklich ausgedünnt war.

Unter den Kursgewinnern im DAX fanden sich viele der am Vortag unter die Räder gekommenen Aktien. So legten BMW um 3,9% auf 62,52 EUR zu nach einem Minus von 2,8% am Donnerstag. VW verteuerten sich um 3,9% auf 129,00 EUR nach einem Vortagesverlust von 3,9%. Gestützt wurde die Aktie auch ein wenig vom Absatz im November. Die von einigen Beobachtern erwartete Abschwächung habe sich nicht eingestellt, so Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Für Infineon ging es um 3,4% auf 7,21 EUR nach oben. Das Unternehmen ist als Zulieferer für den Automobilsektor tätig.

Eine Gewinn- und Umsatzwarnung ließ dagegen Beiersdorf um 5,2% auf 43,97 EUR einknicken. "Nicht ganz unerwartet, aber Zeitpunkt und Umfang überraschen schon negativ", meinte NordLB-Analystin Martina Noß. Schon anlässlich der Zahlen für die ersten neun Monate habe das Unternehmen erkennen lassen, dass das Endverbraucher-Geschäft in Teilen Europas enttäuschend verlaufe und Beiersdorf dort Marktanteile verliere.

HeidelbergCement sanken um 1,7% auf 45,90 EUR. Die Europäische Kommission wirft dem Zementhersteller Preisabsprachen vor. Leichte Verluste auch bei ThyssenKrupp. Die "Financial Times Deutschland" hatte berichtet, Manager der brasilianischen Tochter CSA stünden unter dem Verdacht, gegen Umweltgesetze verstoßen zu haben. Die Aktie büßte 0,8% auf 30,20 EUR ein.

Klöckner & Co profitierten weiterhin von der Erhöhung des Kursziels auf 25 EUR durch die UBS am Vortag und erhöhten sich um 4,4% auf 21,28 EUR. Automobilzulieferer Leoni wurde von der Stärke des Automobilsektors beflügelt, so dass die Aktie um 6% auf 33,87 EUR stieg.

Im TecDAX war es die Aktie von MorphoSys, die nach langer Seitwärtsbewegung um 10,1% auf 17,45 EUR schoss, der Favorit. Als Grund für eine "Neubewertung" nannte LBBW-Analyst Hanns Frohnmeyer die Zusammenarbeit zwischen der Tochtergesellschaft Sloning BioTechnology und Pfizer. Die vor diesem Hintergrund auf 13 Mio bis 16 Mio EUR angehobene Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr habe das Unternehmen als nachhaltig bezeichnet.

DJG/mif/ros

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