XETRA-SCHLUSS/Gut behauptet - Konjunkturwerte gesucht

18.11.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Gesucht waren erneut die konjunkturzyklischen Aktien. Nach sehr ruhigem Geschäft legte der DAX um 0,2% oder neun auf 5.788 Punkte zu. Die Umsätze fielen erneut gering aus: Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 91,1 (Vortag: 85,4) Mio Aktien im Wert von rund 2,85 (Vortag: 2,44) Mrd EUR.

FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Gesucht waren erneut die konjunkturzyklischen Aktien. Nach sehr ruhigem Geschäft legte der DAX um 0,2% oder neun auf 5.788 Punkte zu. Die Umsätze fielen erneut gering aus: Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 91,1 (Vortag: 85,4) Mio Aktien im Wert von rund 2,85 (Vortag: 2,44) Mrd EUR.

Bereits am Vortag hatten Händler von "Feiertagsumsätzen" gesprochen. Verstärkt wurde dies noch durch einen zweistündigen Ausfall an der deutsch-schweizerischen Terminbörse Eurex. Nachrichtlich gab es bis auf die US-Konjunkturdaten kaum Impulse, auch die US-Börsen lieferten lediglich Vorlagen für einen Seitwärtshandel. "Wir sind so dicht vor einem neuen Jahreshoch, da braucht es kräftige Impulse, um den Markt nach oben zu treiben", sagte ein Händler.

Die US-Daten sorgten zudem für eine kräftige Enttäuschung im Handel. Vor allem die US-Baubeginne wiesen mit einem Einbruch von 10,6% den Oktober völlig überraschend als tiefroten Monat aus. Erwartet worden war ein Anstieg um 1,7%. Auch die US-Verbraucherpreise legten um 0,3% zu, obwohl nur 0,2% Plus erwartet waren. "Allerdings interpretiert der Markt schlechte US-Wirtschaftsdaten immer positiv, weil er nur die lockere Liquiditätsversorgung ... im Blick hat", so ein weiterer Händler: "Alles andere interessiert nicht". Tatsächlich zeigten die Märkte nur eine kurze Schreckreaktion und erholten sich wieder. Technische Analysten sehen den DAX bei 5.760 Punkten unterstützt. Das nächste Ziel auf dem Weg nach oben liege beim Jahreshoch von 5.888 Punkten.

Gesucht waren erneut die konjunkturzyklischen Aktien. Siemens setzten ihre Gewinnstrecke fort und stiegen um 2,4% auf 66,50 EUR. Auch K+S schlossen 1,1% höher bei 40,59 EUR. Allerdings lag die Aktie vorübergehend über 4% im Plus. Von ihren Hochs zurückgeholt wurde sie von Presseberichten über eine bevorstehende Kapitalerhöhung. Händler äußerten sich dazu jedoch überwiegend positiv: Eine Überraschung für den Markt sei dies nicht, zudem wäre der Zeitpunkt gut gewählt, um einen ordentlichen Preis zu erzielen.

Unter den anderen Titeln aus konjunkturzyklischen Branchen legten Thyssen um 0,4% zu auf 24,89 EUR und Salzgitter um 0,2% auf 64,65 EUR. Lufthansa verbesserten sich um 0,4% auf 11,115 EUR. Bei den Autowerten führten Daimler mit plus 1,6% auf 35,98 EUR die Gewinnerliste an. Auch Fresenius SE legten um 1,6% zu auf 45,56 EUR. "An zyklischen Tagen wie heute sollten sie eigentlich unter Druck stehen", sagte ein Händler. Durch den Ausbruch über die bisher belastende 45-EUR-Marke seien aber Anschlusskäufer in die Aktie gekommen.

Infineon stiegen einen Tag vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen um 0,9% auf 3,46 EUR. Gegen die freundliche Tendenz fielen Bayer um 2,8% auf 51,82 EUR. Die Aktie gab damit aber nur ihre Gewinne vom Vortag ab. Verstärkt wurde der Verkaufsdruck durch Marktteilnehmer, die Bayer verkauften und gleichzeitig BASF kauften, so ein Händler. BASF verloren nur 0,6% auf 40,29 EUR.

Etwas gedämpft war die Stimmung für die Versicherer im DAX: J.P. Morgan hatte Münchener Rück auf "Neutral" gesenkt, Morgan Stanley das Rating für Allianz auf "Equalweight" zurückgenommen. Allianz gaben um 0,6% nach auf 84,34 EUR, Münchener Rück verloren 0,7% auf 106,17 EUR.

In der zweiten Reihe waren auch die Konjunkturzykliker gesucht. So kletterten Leoni um 4,9%, Continental um 3,9% und GEA um 3,1%. Im TecDAX setzten SMA Solar ihre Kursrallies fort und stiegen mit 5,7% auf 83,07 EUR an die TecDAX-Spitze. Im SDAX gaben Air Berlin nach dem Ausweis von Quartalszahlen um 0,6% nach auf 3,48 EUR.

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