XETRA-SCHLUSS/Kaum verändert - US-Daten bremsen DAX

21.02.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Der DAX legte um knapp 0,1% oder 5 Punkte auf 6.905 Zähler zu, gab damit aber die im Tagesverlauf erzielten Gewinne wieder ab. Umgesetzt wurden dabei im DAX-Xetra-Handel 147 (Vortag: 180) Mio Aktien. Die uneinheitliche Entwicklung der US-Börsen drückte auf die Stimmung. Im Marktfokus standen unter anderem die zahlreichen Quartalsdaten der Unternehmen. Sie fielen überwiegend gut aus.

FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Der DAX legte um knapp 0,1% oder 5 Punkte auf 6.905 Zähler zu, gab damit aber die im Tagesverlauf erzielten Gewinne wieder ab. Umgesetzt wurden dabei im DAX-Xetra-Handel 147 (Vortag: 180) Mio Aktien. Die uneinheitliche Entwicklung der US-Börsen drückte auf die Stimmung. Im Marktfokus standen unter anderem die zahlreichen Quartalsdaten der Unternehmen. Sie fielen überwiegend gut aus.

Ebenfalls im Fokus des Interesses standen eine Reihe von US-Konjunkturdaten: So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gefallen, wobei die Abweichung allerdings zu gering ausfiel, um die Märkte zu bewegen. Auch die Angaben zu den Öllagerbeständen waren nicht in der Lage, den Höhenflug des Ölpreises zu bremsen.

Der Index der Federal Reserve Bank von Philadelphia über die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe der Region fiel dagegen im Februar entgegen den Erwartungen noch weiter und belastete den DAX. Der Index gab auf minus 24 Punkte von minus 20,9 im Vormonat nach. Die Prognose hatte bei minus 12,0 Punkten gelegen. Niedriger hatte er zuletzt im Februar 2001 gelegen, also unmittelbar bevor die USA in ihre letzte Rezession fielen. Auch die Subkomponenten fielen insgesamt sehr schwach aus, wenn auch nicht ganz so schlecht wie der Headline-Index.

Der Index der US-Frühindikatoren fiel im Januar um 0,1% und lag damit im Bereich der Prognosen. "Die aktuellen Befragungen legen die Befürchtung nahe, dass nun auch das Verarbeitende Gewerbe der USA von einer massiven Stimmungsverschlechterung betroffen werden könnte, nachdem es sich bis zuletzt noch ganz gut gehalten hatte", meinten die Volkswirte der Postbank dazu. Technische Analysten sehen den DAX weiter bei rund 6.800 Punkten gut unterstützt.

Tagessieger waren die Stahlaktien: ThyssenKrupp stiegen um 4,4% auf 36,01 EUR, die im MDAX gelisteten Salzgitter um 3,7% auf 120,53 EUR. Händler verwiesen zur Begründung auf die Hausse der Rohstoffpreise, die nach den Stahlherstellern in Asien nun auch die deutschen Werte erfasse. Continental stiegen um 3,6% auf 68,91 EUR. Händler werteten die Quartalszahlen der Automobilzulieferers als den Erwartungen entsprechend. Der mit Spannung erwartete Ausblick von Continental sei positiv, meinte Metzler-Analyst Jürgen Pieper. Positiv stimmten auch die Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss mit der von Siemens übernommenen VDO.

Allianz stiegen nach Ausweis der Quartalszahlen um 0,8% auf 118,44 EUR. Die Schaden-/Kostenquote und das Verhältnis von Kosten zu Einnahmen seien im Quartal etwas besser als erwartet ausgefallen, meinte Konrad Becker vom Bankhaus Merck Finck & Co. Deutsche Postbank zogen um 0,2% auf 63,55 EUR an und profitierten damit von einem Bericht der "Financial Times Deutschland", demzufolge die Allianz eine Übernahme der Postbank plane. Commerzbank gaben dagegen um 0,8% nach auf 19,79 EUR; eine Übernahme der Postbank durch die Commerzbank würde angesichts des Interesses auch der Allianz an der Postbank wohl kostspieliger, hieß es im Handel.

BASF verloren 1,8% auf 85,33 EUR. Die Quartalszahlen des Chemiekonzerns hätten die Erwartungen getroffen, sagte Lutz Grüten von Keppler Equities. Der Analyst lobte den Ausblick von BASF auf das laufende Jahr und den Dividendenvorschlag von 3,90 EUR je Aktie. Händler machten vor allem Gewinnmitnahmen für den Kursrückgang verantwortlich.

Im MDAX sprangen Premiere um 4,3% auf 15,12 EUR. Hier hat News Corp ihren Anteil am Bezahlsender auf knapp 20% nach zuvor 14,6% erhöht. "Das verstärkt natürlich die Übernahmefantasie", sagte ein Händler dazu. Pfleiderer stiegen nach Quartalszahlen um 2,3% auf 15,87 EUR. Das Unternehmen hat mit dem EBITDA im vierten Quartal die Erwartungen erfüllt. Die EBITDA-Marge sei überraschend hoch gewesen. Gleiches gelte für das Nettoergebnis, das von latenten Steuern profitiert habe. Der Umsatz sei indessen schwächer ausgefallen, was am Nordamerikageschäft liege.

Im TecDAX rallierten Conergy und schlossen 17% höher bei 16,47 EUR. Auslöser war der Einstieg der Strüngmann-Brüder, der die geplante Kapitalerhöhung als sicher erscheinen ließ. Drägerwerk legten nach ordentlichen Quartalszahlen um 2,3% auf 37,84 EUR zu. UniCredit hat die Drägerwerk-Aktie nach den Zahen mit "Kaufen" bestätigt.

DJG/mod/ros

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