XETRA-SCHLUSS/Schwächer - Banken uneinheitlich - VW unter Druck

21.10.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächer ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor 1% oder 51 auf 4.784 Punkte, nachdem er im frühen Tageshoch bereits 4.909 Punkte erreicht hatte. Im Tief war er auf 4.736 Zähler gefallen. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra nach ersten Angaben rund 175,5 (Vortag 192,8) Mio Aktien im Wert von rund 5,44 (Vortag 5,92) Mrd EUR. Sehr gute Vorlagen aus den USA vom Vorabend wurden von Beginn an von einem weiteren Kurseinbruch der VW-Aktie ausgebremst. Technische Analysten sehen den DAX jedoch bei 4.800 Punkten weiter gut unterstützt.

FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächer ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor 1% oder 51 auf 4.784 Punkte, nachdem er im frühen Tageshoch bereits 4.909 Punkte erreicht hatte. Im Tief war er auf 4.736 Zähler gefallen. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra nach ersten Angaben rund 175,5 (Vortag 192,8) Mio Aktien im Wert von rund 5,44 (Vortag 5,92) Mrd EUR. Sehr gute Vorlagen aus den USA vom Vorabend wurden von Beginn an von einem weiteren Kurseinbruch der VW-Aktie ausgebremst. Technische Analysten sehen den DAX jedoch bei 4.800 Punkten weiter gut unterstützt.

Belastet habe im Verlauf die Befürchtung zunehmender Gewinnwarnungen, so wie die der Hannover Rück im MDAX. Auch aus den USA kamen eher negative Nachrichten. Schwache Ausblicke von Caterpillar, DuPont, Sun und Texas Instruments sorgten am Mittag zusätzlich für Druck auf den DAX. Der Baumaschinenhersteller Caterpillar rechnet mit einem Abrutschen der globalen Wirtschaft in die Rezession. "Vor allem die Länge des erwarteten Abschwunges hat verstört", sagte ein Händler. Caterpillar rechnet für die nächsten drei bis vier Quartale mit zurückgehender Wirtschaftsleistung.

Die US-Konjunkturdaten vom Tage waren ebenfalls negativ ausgefallen. So fiel der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) im September auf -2,57 Indexpunkte nach noch -1,61 im Vormonat.

Zu den Gewinnern im DAX gehörten Commerzbank und Deutsche Bank. Die Stützungsaktion des französischen Staates für die sechs größten Privatbanken des Landes habe sich als günstig für den gesamten europäischen Sektor erwiesen. Deutsche Bank legten um 3,4% auf 35,05 EUR zu und Commerzbank stiegen um 5,9% auf 10,23 EUR. Dagegen verloren Postbank 4,3% auf 20,71 EUR und Hypo Real rutschten um 6,6% ab auf 5,93 EUR. Deutsche Börse erhöhten sich um 4,4% auf 55,21 EUR. Das Unternehmen könnte aufgrund der OTC-Risiken Marktanteile zurückgewinnen oder gewinnen, hieß es.

Münchener Rück zeigten sich indes von der Gewinnwarnung der Hannover Rück belastet und gaben um 2,3% nach auf 92,20 EUR. Hannover Rück brachen um 13,3% auf 19,22 EUR ein. "Es war klar, dass das Unternehmen unter den Kapitalmärkten leiden wird", meinte ein Analyst. Hinzu seien noch Belastungen von den US-Hurrikanen "Ike" und "Gustav" gekommen. Der optimistische Ausblick des Rückversicherers für 2009 sei angesichts der Situation an den Finanzmärkten unsicher. Allianz schlossen 0,4% höher bei 73,50 EUR.

Lufthansa kletterten mit dem ermäßigten Ölpreis um 2,7% auf 12,71 EUR, obwohl aus den USA sehr schwache Zahlen von United Airlines kamen. "Das ist jedem am Markt als Sonderfall bekannt", sagte ein Händler. K+S legten im Sog der Rohstoffwerte um 3,3% auf 35,73 EUR zu.

Infineon litten unter den schlechten Vorgaben von Texas Instruments und gaben um 5,4% auf 2,62 EUR nach. Bei Texas Instruments hatte vor allem ein Rückgang der Nachfrage nach Mobilfunk-Chips und aus dem Autobereich belastet.

Bei VW setzte sich die Gegenbewegung der Vortage fort und schickte die Aktie weitere 12,4% tiefer auf 242,75 EUR. Ein Ende des Kursrückgangs sei nicht in Sicht, hieß es. "Was hoch steigt kann tief fallen", so ein Händler mit einem Blick zurück. "Als der DAX Mitte 2005 bei knapp 5.000 Punkten stand, lagen VW unter 50 EUR".

Im MDAX setzte sich die Erholung der gebeutelten Konjunkturzykliker fort. GEA, Gildemeister und Leoni legten über 6% zu, Salzgitter um 3,8% auf 51,12 EUR. Bilfinger Berger setzten sich mit 12,3% Plus auf 30,34 EUR an die MDAX-Spitze nach einer erhöhten Prognose. Zudem wurde der Verkauf einer Sparte in Frankreich positiv gewertet. Klöckner & Co gaben um 0,8% nach auf 13,19 EUR. Wegen der schwierigeren Finanzierungsbedingungen stoppt das Unternehmen nun die Politik geplanter Zukäufe. Dies stieß auf kritische aber auch positive Stimmen.

Der Solarsektor im TecDAX kam im späten Verlauf unter Druck. Händler verwiesen auf eine Gewinnwarnung der norwegischen Renewable Energy, die die Kurse bis zum frühen Nachmittag zunächst nicht in Mitleidenschaft gezogen hatte. Solarworld, Centrotherm und Phoenix verloren bis zu 6%.

DJG/mod/gos

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