FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter handelt am Dienstagvormittag der deutsche Aktienmarkt. Eine Gewinnwarnung von Ericsson und neu entfachte Sorgen um Ausfälle an den Hypotheken- und Kreditmärkten lassen die Kurse leicht nachgeben. Auch der etwas besser als erwartet ausgefallene ZEW Index für Oktober kann die Risikoscheu der Anleger nicht mildern. In den USA hatten sich am Vortag American Express und die Citigroup vorsichtig geäußert. Um 11.47 Uhr verliert der DAX 0,4% oder 28 Punkte auf 7.942. Der DAX könne im Wochenverlauf bis auf 7.600 Punkte zurückfallen, vermutet ein Händler. Kurzfristig sei der Leitindex bei 7.890 Punkten unterstützt, ein Widerstand liege bei 8.047 Punkten. Nun warte man auf Daten zum US-Häusermarkt und auf die US-Industrieproduktion im September.
Siemens werden von einer Gewinnwarnung von Ericsson belastet und weiten die Verluste auf 3,5% auf 91,97 EUR aus. Ericsson brechen in Stockholm um 27% ein. Als "Gerücht zur Kursbewegung" sehen viele Händler das Gerücht über eine angebliche Gewinnwarnung bei Siemens. Da Siemens aber keinen Ausblick gegeben habe, könnte auch definitiv keine Warnung kommen. Siemens wollte das Gerücht auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht kommentieren. Gute Absatzzahlen von BMW in Europa im September können den Aktienkurs nicht stützen. BMW fallen um 1,2% auf 46,26 EUR. Daimler legen dagegen nach guten Absatzzahlen leicht zu. VW verlieren nach der Kurs-Rally der vergangenen Wochen und Monate 2% auf 175,65 EUR. Angesichts des ungewissen Umfelds für die Aktienmärkte sind Titel mit defensiven Qualitäten gesucht: Die Versorger E.ON und RWE steigen um 2% bzw 2,7% und stützen damit den DAX. MAN werden dagegen als zyklischer Titel um 2,8% niedriger gehandelt.
In dieses Bild passen auch die Kursabgaben der im MDAX gelisteten Maschinen- und Anlagenbauer GEA (-2,3%), Heidelberger Druck (-3%), Hochtief (-3,3%), KUKA (-2,8%), Salzgitter (-3%) und SGL Carbon (-1,7%). Die neue Risikoscheu lasse Investoren gerade in den "Zyklikern" Gewinne mitnehmen, heißt es im Handel. IKB büßen 2,5% auf 13,10 EUR. Bei der IKB Bank müssen in Folge der Verluste im Subprime-Geschäft zwei Vorstandsmitglieder gehen. Händler und Analysten rechnen zudem mit Problemen bei einem Verkauf des 33%-Anteils der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an der IKB an einen Investoren.
Air Berlin verbilligen sich um 2,9% auf 12,40 EUR, nachdem UBS die Aktie auf "Neutral" von "Buy" gesenkt hat. Der Automobilzulieferer Leoni kauft von der französischen Valeo die Sparte für Pkw-Bordnetze. Sie hat laut Leoni einen Wert von 255 Mio EUR. Leoni geben um 2,5% auf 44,23 EUR nach. ProSiebenSat.1 fallen nach Aussagen zum deutschen Werbemarkt um 2,1% auf 22,31 EUR. Im TecDAX erholen sich Conergy mit plus 3,9% auf 54 EUR etwas von den herben Einbußen vom Vortag.
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