XETRA-VORBERICHT/Leichter - Obama-Pläne belasten Banken

22.01.2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit fortgesetzten Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler am Freitagmorgen. Darauf deuten auch die vorbörslichen Indikationen, die den DAX rund 0,5% tiefer um 5.715 Punkte sehen. Aus technischer Sicht sei nach dem Bruch des Aufwärtstrends bestenfalls der Übergang in eine Seitwärtsbewegung zu erwarten. Unterstützt sei der DAX bei gut 5.600 Punkten, auf Widerstand treffe er bei 5.830 bis 5.850 Punkten.

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit fortgesetzten Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler am Freitagmorgen. Darauf deuten auch die vorbörslichen Indikationen, die den DAX rund 0,5% tiefer um 5.715 Punkte sehen. Aus technischer Sicht sei nach dem Bruch des Aufwärtstrends bestenfalls der Übergang in eine Seitwärtsbewegung zu erwarten. Unterstützt sei der DAX bei gut 5.600 Punkten, auf Widerstand treffe er bei 5.830 bis 5.850 Punkten.

"Der große Druck ist aber zunächst einmal vorbei", sagt ein Händler. Der Markt müsse sich jetzt zunächst eine Meinung darüber bilden, was die Ankündigungen von Barack Obama zur Regulierung des US-Finanzsystems tatsächlich bedeuteten. Erste Analystenstimmen wie von der UBS sehen europäische Banken davon nicht stark betroffen.

Banken werden weiter unter Druck erwartet. Commerzbank werden 2% leichter gestellt und Deutsche Bank 0,9%. Am Donnerstag hatte der US-Präsident drastischen Beschneidungen des Eigenhandels und der Anlagen in Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften für Geschäftsbanken in Aussicht gestellt und damit für eine deutliche Stimmungseintrübung an den Börsen gesorgt. Um in den Wirren der Finanzkrise staatliche Hilfen bekommen zu können, hatten sich die großen US-Investmentbanken in Geschäftsbanken umgewandelt, gleichzeitig das Investmentbanking aber weiterbetrieben. "Ganz grundsätzlich sind staatliche Direktiven nie gut", sagt ein Marktteilnehmer.

Andere Impulse für die Börsen sind rar. Bei den Konjunkturdaten steht der belgische Geschäftsklimaindex für Januar an. Er gilt unter Volkswirten als guter Vorläufer für den deutschen ifo-Geschäftsklimaindex nächste Woche. Bewegung könnten die Geschäftszahlen von General Electric bringen; gute Quartalsergebnisse würden allerdings für "sell on good news genutzt", wie die nachbörslichen Verluste bei Google und American Express zeigten, heißt es im Handel. ThyssenKrupp starten nach der Hauptversammlung am Vortag mit einem Dividendenabschlag in den Handel. Der Stahlkocher schüttet 0,30 EUR je Aktie aus. Das entspricht einem rechnerischen Abschlag auf den Schlusskurs von 1,2%.

Daneben stehen nach Händlerangaben zahlreiche Umstufungen im Blick. So ist Goldman Sachs durch den Autosektor gegangen und hat Daimler auf "Neutral" nach "Buy" gesenkt, Continental angehoben auf "Kaufen" und Elringklinger auf "Sell" gesenkt. Leoni wurden auf "Neutral" abgestuft. ElringKlinger verlieren vorbörslich 4,3%, Leoni 2%, Daimler 0,8%, während Conti 2% gewinnen.

J.P.Morgan hat unter den TecDAX-Werten das Kursziel von United Internet auf 11 nach 10 EUR erhöht und für QSC auf 1,90 nach 1,10 EUR. Die Citigroup hat das Ziel der Deutschen Telekom leicht angepasst auf 10,50 nach 10,70 EUR und United Internet auf "Buy" erhöht. Das Ziel hoben sie auf deutliche 14,20 nach 11 EUR. United Internet gewinnen 1,1%

Hochtief könnten laut Händlern Relative Stärke zeigen. Ein Konsortium um Hochtief erhält einen Auftrag aus der Slowakei zum Bau eines Autobahnabschnitts. "Das sollte die Stimmung leicht stützen", so ein Händler.

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