Xserve G5 von Apple: Server-Alternative für rechenintensive Anwendungen

29.01.2004
Ab sofort stellt Apple seine 64-Bit-Architektur auch in Form eines 1 HE hohen Servers zur Verfügung. Dank Unix-basiertem Betriebssystem, Cluster-Optimierung und einer unbegrenzten Anzahl von Client-Lizenzen bieten sich dem Xserve G5 zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Thomas Hafen

Rund 60 Prozent mehr Rechenleistung pro System als sein Vorgänger soll Apples "Xserve G5" den Anwendern bringen. In ihm arbeiten dieselben IBM-"Power PC"-64-Bit-Prozessoren, die Apple auch in seinen G5-Arbeitsplatzrechnern einsetzt. Der Server verfügt über einen System-Controller, der bis zu 8 GB Arbeitsspeicher adressieren kann, über drei Hot-Plug-fähige Serial-ATA-Laufwerksmodule für bis zu 750 GB Festplattenspeicher, zwei PCI-X-Slots sowie zwei integrierte Gigabit-Ethernet-Ports. Ein internes Hardware-RAID (Random Array of Independant Disks) ist optional erhältlich.

Komplexes Lüfterkonzept auf kleinem Raum

Im Gehäuse, das nur eine Höheneinheit hoch ist, hat der Hersteller neben einem Kühlkörper aus Kupfer acht Lüfter untergebracht, die für eine ausreichende Kühlung des Systems sorgen sollen. Die Ventilatoren werden über einen eigenen Controller gesteuert. 8 der 38 Sensoren im Rechner sind allein für die Temperaturkontrolle zuständig. Die anderen messen Systemfunktionen wie Leistungsaufnahme, Lüftergeschwindigkeit sowie Ethernet- und Festplatten-Performance. Über die mitgelieferte Fernverwaltungssoftware "Server Monitor" kann der Anwender sich die aktuellen Werte auf seinem Desktop-Rechner anzeigen lassen und notfalls eingreifen.

Mit Clustering zu hoher Rechenleistung

Mithilfe des neu entwickelten Cluster-Programms "Xgrid" und der Netzwerkumgebung "Rendezvous" lassen sich die Apple-Server zu einem Supercomputer-Grid zusammenschalten. Zielgruppe für diese Lösung sind vor allem Forschungseinrichtungen an Universitäten und in der Industrie. In einem Standard-Rack können Anwender bis zu 42 Rechner mit insgesamt 84 G5-Prozessoren zu einem Cluster verbinden, was laut Hersteller eine Rechenleistung von 1,5 Teraflops ermöglichen soll. Die Verbindung der Server erfolgt dabei entweder über Gigabit-Ethernet mit maximal 1 GBit/s oder über IP over Firewire mit maximal 800 MBit/s.

Teurer Europa-Zuschlag

Der Xserve G5 ist ab sofort über den Apple-Online-Store und den Fachhandel erhältlich. Er wird in drei Standardkonfigurationen angeboten, die sich erweitern lassen. Die Grundversion mit einem G5-Prozessor, 512 MB RAM, CD-ROM-Laufwerk und 80 GB Festplatte kostet knapp 3.500 Euro, die Variante mit Dualprozessor und 1 GB RAM ist für rund 4.600 Euro zu haben. Eine abgespeckte Cluster-Version mit zwei Prozessoren und 512 MB RAM, aber ohne optisches Laufwerk und mit nur einem Festplattenschacht, schlägt mit rund 3.500 Euro zu Buche. In Amerika verkauft Apple wieder einmal deutlich billiger: Dort beginnen die Preise bei 3.000 Dollar - allerdings zuzüglich Steuern.

Kein Limit für Clients

Die Geräte sind mit dem Unix-basierten Betriebssystem "Mac OS X Server" in der Version 10.3 ("Panther") ausgestattet. Dank der Integration von "Samba" und "Open Directory" lassen sich auch Windows-PCs verwalten. Die Zusammenarbeit mit "Active Directory" ist laut Hersteller ebenfalls gewährleistet. Bei den beiden Normalvarianten des Xserve erlaubt die mitgelieferte Lizenz den Betrieb beliebig vieler Clients, bei der Cluster-Version ist der Anschluss von maximal zehn Clients gestattet.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Apple

Produkt: 64-Bit-Server Xserve G5

Produktgruppe: Server/Workstations

Zielgruppe: Unternehmen, die für rechenintensive Aufgaben einen Clus-ter-fähigen 64-Bit-Server benötigen

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: ab 3.480 Euro

Verkaufsargumente: leistungsfähiger, hoch skalierbarer Server, der sich vor allem für den Einsatz in heterogenen Netzen anbietet

Meinung des Redakteurs: Mit dem Xserve G5 ist Apple ein 64-Bit-Server gelungen, der dank Unix-basiertem Betriebssystem und Cluster-Optimierung nicht nur eingefleischte Fans des Herstellers überzeugen dürfte. Ärgerlich nur, dass auch bei diesem Produkt deutsche Anwender wieder wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen als ihre amerikanischen Kollegen.

Infos: www.apple.de

Zur Startseite