Der CP-Querschläger

Zahlen, bitte - aber pünktlich!

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Wie kann man als Händler die Zahlungsmoral seiner Kunden verbessern? Der CP-Qerschläger hat da einige Tipps auf Lager.

Immerhin die Hälfte der Teilnehmer beklagten in der Umfrage der Woche eine Verschlechterung der Zahlungsmoral. Es mögen die wirtschaftlichen Verhältnisse des Kunden sein, ein moralisches Defizit oder einfach kaufmännische Dusseligkeit. Fakt ist, dass dies zu einer weiteren Verschlechterung der Finanzlage bei den kleinen und mittleren Unternehmen in unserer Branche führt.

Während die Großen über Versicherungen, Einzugsverfahren und flexible Rahmenverträge ihrer Banken verfügen, sind die Kreditspielräume bei uns KMUs oft bei mittleren Aufträgen bereits ausgeschöpft. Wer nicht über üppige Rücklagen oder private Finanzierungsreserven verfügt, kann größere öffentliche Ausschreibungen erst gar nicht annehmen. Wenn die Klientel schlecht zahlt und der Händler immer öfter in Vorlage treten muss, steigt die Zinsbelastung, und die wiederum verteuert letztendlich das Produkt.

Doch wie herauskommen aus diesem Teufelskreis? Von vornherein Zahlungsziele mit Skonto vereinbaren kostet nicht so viel und hält das Kontokorrent im Zaum. Auf Bar- oder Anzahlung zu bestehen ist bei Firmenkunden nahezu unmöglich. Einen größeren Kreditrahmen bei der Bank verlangen - na dann viel Glück!

Dabei ist auffällig, dass Privatkunden aus den ärmeren Bevölkerungsgruppen zumeist die Rechnungssumme bei Lieferung oder Abholung komplett begleichen. Sind es nicht vor allem Firmen oder die öffentliche Hand, die einen auf dem Trockenen sitzen lassen oder die gesetzliche Frist von einem Monat bis zum letzten Tag oder darüber ausnutzen? Es sind die schon öfter angesprochenen Nachteile, die der Fachhandel zusätzlich zu schlechteren Einkaufs-, Liefer- und Zahlungsbedingungen kompensieren muss. Das können wir nur, wenn uns Großhandel und Distribution entgegenkommen. Kein Wunder, dass Unternehmen, die das praktizieren, bei Händlerwahlen die vordersten Plätze erreichen!

Mein Fazit: Nehmt den Reichen, gebt den Armen. So schaffte einst Roosevelt die Wende in der US-Wirtschaftskrise. Warum kopieren wir das nicht?

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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