Zehn Fragen zu VoIP

02.11.2005
Der Internet-Telefonie-Provider Sipgate beantwortet zehn häufig gestellte Fragen zum Thema VoIP.

Der Internet-Telefonie-Provider Sipgate beantwortet zehn häufig gestellte Fragen zum Thema VoIP.

1. Was wird zur Internettelefonie benötigt?

Voraussetzung für VoIP ist ein Breitband-Internetanschluss. Wer bereits über einen DSL- oder Kabel-Internet-Anschluss verfügt, dem entstehen durch VoIP je nach Provider keine weiteren monatlichen Grundgebühren. Soll die Internet-Telefonie auch bei ausgeschaltetem PC funktionieren, ist die Anschaffung eines VoIP-fähigen Routers oder Adapters notwendig, an dem das vorhandene Telefon angeschlossen wird. Für die PC- und Notebook-Nutzung bieten VoIP-Provider eine Telefonsoftware, ein sogenanntes Softphone, in der Regel kostenlos zum Download an.

2. Welcher Internetanschluss sollte vorhanden sein?

Internet über ISDN und analogen Anschluss ist für VoIP nicht zu empfehlen. Nur DSL oder Kabel-Internet bieten eine ausreichende Datenübertragungsrate. Soll VoIP das Festnetz-Telefon ersetzen ist eine Flatrate unbedingt zu empfehlen, da eine permanente Verbindung zum Internet aufgebaut wird. Zudem ist bei der DSL-Geschwindigkeit zu beachten, ob mehrere Gespräche gleichzeitig geführt oder parallel im Internet gesurft werden soll. Empfehlenswert sind Geschwindigkeiten ab 2 Mbit/s.

3. Was kostet der Internettelefon-Anschluss tatsächlich?

Der Internettelefon-Anschluss ist bei VoIP-Anbietern meist kostenlos. Für DSL und den damit gekoppelten Telefonanschluss werden monatlich derzeit zusammen zirka 30 bis 40 Euro in Rechnung gestellt. Eine Flatrate schlägt je nach Anbieter mit 5 bis 10 Euro zu Buche. Bei Kabel-Anbietern können Kunden einen reinen Internet-Anschluss je nach Anbieter bereits für 19,90 Euro ordern und damit die Telefon-Grundgebühr einsparen. Internettelefonie lohnt sich damit nur, wenn ein Internetanschluss bereits im Haus oder in Planung ist.

4. Sind Gespräche über VoIP wirklich günstiger?

Gegenüber den traditionellen Festnetz-Anbietern wie zum Beispiel Deutsche Telekom, Arcor und Co. bietet Internettelefonie bei den Gesprächsgebühren in der Regel einen Kostenvorteil. Je nach VoIP-Anbieter werden für Telefonate ins deutsche Festnetz 1 Cent/Minute fällig. Kostenlos sind Gespräche im Netz des VoIP-Anbieter sowie zu verbundenen Partnernetzen.

5. Läuft Internettelefonie zuverlässig?

VoIP läuft so zuverlässig wie der Internetzugang. Generell besteht damit kein Unterschied zur Festnetz-Telefonie. Auch können - wie gewohnt - Gespräche in die Fest- und Mobilfunknetz geführt und entgegengenommen werden. Dazu erhalten Nutzer je nach Anbieter kostenlos die jeweilige Orts- oder eine spezielle standortunabhängige Rufnummer. BeiSipgate stehen die Notrufe 110 und 112 über VoIP zur Verfügung. Sonstige Service-Rufnummer sind je nach Anbieter nur eingeschränkt erreichbar, können jedoch mittels Hardware-Einstellung - z.B. bei der Fritz Box Fon - alternativ über den Festnetz-Anschluss angewählt werden.

6. Wie gut ist die Sprachqualität bei VoIP?

Der beim handelsüblichen DSL- und Kabel-Internet-Anschluss zur Verfügung gestellte Upload von rund 128 Kbit/s ist Grundvoraussetzung für einen guten Sprachklang, dessen Qualität durch Sprachcodecs geregelt wird. So bietet der Sprachcodec G.711, der einen Upload von circa 80 Kbit/s beansprucht, eine Sprachqualität auf ISDN-Niveau. Andere verfügbare Sprachcodecs wie G.729 oder GSM benötigen weniger Upload und bieten eine Sprachqualität auf DECT- bzw. Mobilfunk-Niveau. Damit die Sprachqualität auch bei gleichzeitigem Surfen konstant bleibt, reserviert entsprechend ausgestattete VoIP-Hardware inzwischen den benötigten Upload. Hinweis: Sollen über einen DSL-Anschluss mehrere Gespräche gleichzeitig geführt werden, ist ein 1000-DSL-Zugang nicht ausreichend und eine höhere Bandbreite zu wählen.

7. Muss bei VoIP der PC eingeschaltet sein?

Nein, Internettelefonie funktioniert unabhängig vom PC. Dafür wird das vorhandene Festnetz-Telefon an einen VoIP-fähigen Router oder Adapter angeschlossen. Alternativ kann ein spezielles VoIP-Telefon zum Einsatz kommen, das Internettelefonie von Hause aus unterstützt und mit dem Router verbunden wird. Wollen Nutzer direkt am PC telefonieren, ermöglicht dies eine Telefonsoftware, ein sogenanntes Softphone. Gespräche werden dann über ein Headset oder USB-Telefon geführt.

8. Wird für VoIP ein neues Telefon benötigt?

Nein, bei VoIP kann das bereits vorhandene Telefon weiter genutzt werden. Dieses wird dann mit einem VoIP-Adapter oder -Router verbunden wie z.B. der Fritz Box Fon oder dem Netgear-Adapter 'TA612V'. Weitere Investitionen sind nicht notwendig.

9. Ist Internettelefonie umständlich und schwierig einzurichten?

Nein, Internettelefonie ist genauso leicht zu nutzen wie das bekannte Festnetz-Telefon. Der Unterschied: Gespräche werden anstatt über die Festnetzleitungen der Deutschen Telekom ganz oder teilweise über das Internet geleitet. Neu und von der Festnetz-Telefonie ungewohnt ist lediglich die Einrichtung der VoIP-Hardware. Hilfe leistet in der Regel der genutzte VoIP-Provider - entweder auf der Webseite im Hilfe-Bereich oder über die Kunden-Hotline. Die bei VoIP-Providern gekaufte Hardware wird jedoch in der Regel vorkonfiguriert ausgeliefert.

10. Besteht bei Internettelefonie ein Sicherheitsrisiko?

Internettelefonie ist genauso sicher oder unsicher wie das Surfen im Internet. Für VoIP und DSL-Zugang gelten damit die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel die Einrichtung einer Firewall. Privat-Nutzer können darüber hinaus mit wenigen Handgriffen ihre VoIP-Hardware zusätzlich absichern. So ist es ratsam die Konfigurationsoberfläche der eingesetzten VoIP-Hardware (VoIP-Adapter, -Router, -Telefon) durch ein persönliches Passwort zu sichern, um das dort hinterlegte SIP-Passwort zu schützen. Generell sind VoIP-Telefone und -Adapter jedoch verhältnismäßig unempfindlich gegenüber Angriffen. VoIP-Viren sind zudem nicht bekannt. (haf)

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