Zehn Prozent Minus im ersten Halbjahr

18.07.2002

Nach den vorläufigen Zahlen des britischen Marktforschungsinstituts Context ging der europäische PC-Markt im ersten Halbjahr um bis zu zehn Prozent zurück. Das Unternehmen verfolgt die PC-Verkäufe über Distributoren in sieben europäischen Ländern, verwertet aber nicht Zahlen aus dem Direktverkauf, etwa über das Internet. Hauptgrund für den Rückgang ist nach Aussage der Analysten die gesunkene Nachfrage seitens Geschäftskunden. In den ersten fünf Monaten sind laut Context 13 Prozent weniger Rechner an Firmenkunden ausgeliefert worden als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Absatz in den Consumer-Markt fiel in der gleichen Zeit um lediglich 2,9 Prozent. Laut Context-Analyst Jeremy Davies hätten viele Unternehmen aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage ihren Upgrade-Zyklus von drei auf vier Jahre verlängert.

Auch andere Marktforscher kommen auf ähnliche Ergebnisse. So stöhnt Brian Gammage von Gartner, das erste Halbjahr sei mit Ausnahme der Consumer-Notebooks fürchterlich gewesen. Der Markt hätte selbst die heruntergefahrenen Prognosen nochmals unterschritten. Dabei waren IDC und Gartner noch vor einigen Wochen sicher, dass sich der PC-Markt doch schneller als vermutet wieder erholt.

Allein IDC gibt sich ein wenig optimistischer. Man war von einem Rückgang von fünf Prozent für die ersten zwei Quartale ausgegangen, und die seien auch nicht überschritten worden. Für das zweite Halbjahr erwartet IDC sogar eine leichte Erholung. Viele Hersteller haben nämlich laut Analystin Karine Paoli im Mai und Juni die Preise gesenkt, um die Nachfrage anzukurbeln. Ob diese Taktik fruchtet, wird sich erst im Herbst zeigen. (go)

www.context1.com

www.gartner.com

www.idc.com

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