Data Center Trends 2012

Zeitenwende im Rechenzentrum

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
Neue Techniken machen das RZ flexibler und effizienter. Doch mit Virtualisierung, Private Clouds oder Converged Networks steigt auch die Komplexität.
Foto: BT

Neue Techniken machen das RZ flexibler und effizienter. Doch mit Virtualisierung, Private Clouds oder Converged Networks steigt auch die Komplexität.
von Bernd Reder (freier IT-Fachjournalist in München)
Die Welt der Rechenzentren ändert sich in hohem Tempo. Trends wie Cloud Computing, das Verarbeiten großer unstrukturierte Datenmengen (Big Data) sowie das zentrale Bereitstellen von Desktop-Umgebungen (Virtual Desktop Infrastructure) sorgen dafür, dass die Ansprüche an moderne Data-Center stetig wachsen. IT-Verantwortliche müssen dabei eine ganze Reihe technischer Innovationen und Konzepte im Blick behalten.

1. Server-Systeme: Kompakter und energieeffizienter

Soll es ein Rackmount-Server sein oder doch lieber ein Tower-System? Oder ist ein Blade-Server das geeignete System? Das sind zentrale Fragen, die IT-Manager heute beantworten müssen. Ein Patentrezept gibt es nicht. "Anwender werden künftig verstärkt auf Blade-Server und Rackmount-Systeme setzen", sagt beispielsweise Sascha Denz, Experte für die Primergy-Rack- und Tower-Server bei Fujitsu Technology Solutions. "Der Anteil der Tower-Server-Systeme nimmt dagegen ab."

Ein Grund dafür ist laut Denz, dass Unternehmen ihre Rechenzentren konsolidieren wollen. Blade-Server bieten eine höhere Leistungsdichte als Tower-Systeme. "Zudem setzen Anwender verstärkt auf Server der gehobenen Leistungsklassen. Sie erlauben es, mehr und größere Virtual Machines auf einem System zu betreiben", so Denz. Eine ähnliche Einschätzung findet sich auch bei anderen großen Server-Herstellern wie Hewlett-Packard, IBM, Dell und Oracle/Sun. Nach Erhebungen von Gartner und IDC ist ein klarer Trend in Richtung Blade-Systeme zu erkennen. So stieg der weltweite Umsatz mit Blade-Servern laut Gartner 2011 um 14,5 Prozent. IDC zufolge entfielen im vierten Quartal 2011 16,8 Prozent des gesamten Umsatzes im Bereich Server auf die flachen Rechner.

Neben dem geringen Platzbedarf sprechen Faktoren wie Skalierbarkeit, hohe Effizienz und die deutlich einfachere Netzwerkanbindung (Verkabelung) für Blade-Systeme und Rackmount-Server. Auch das Management solcher Systeme ist einfacher als bei einem "Zoo" von Tower-Systemen, die möglicherweise noch von unterschiedlichen Herstellern stammen. Tower-Systeme kommen dagegen vor allem für kleinere Unternehmen in Frage, die die Kosten für ein Blade-Chassis scheuen, das unter Umständen mangels Bedarf nur zu einem Bruchteil mit Blades gefüllt wäre.

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