Zielkoordinate Massenmarkt

04.03.2004
Der neue Geschäftsführer von Norman Deutschland, Stefan Angerer, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Neben einer besseren Unterstützung der Partner plant er für dieses Jahr den Einstieg ins Retailgeschäft. Außerdem will er zu den großen Anbietern aufschließen. Von ComputerPartner-Redakteur Andreas Th. Fischer

Der norwegische Sicherheitsspezialist Norman Data Defense plant, verstärkt den SMB- und Retail-Markt in Deutschland zu adressieren. Nach Aussage des neuen Geschäftsführers Stefan Angerer will das Unternehmen "in den kommenden beiden Jahren zu den großen drei Anbietern von Antivirensoftware aufschließen". Eine der wichtigsten Aufgaben sei jetzt für ihn, "die Marke bekannter zu machen", so Angerer.

Bislang ist Norman vor allem im Bereich bis zu 500 Anwendern tätig. Dieses Segment werden die Norweger nicht aufgeben. "Retail wird aber nicht unser Kerngeschäft", schränkt Angerer ein, kündigt aber gleichzeitig die Suche nach einem strategischen Partner für die Massenmärkte an. Noch 2004 sollen die ersten Norman-Boxen für Endkunden in den Ladenketten stehen.

Partnerfreuden

Aber auch die Partner will das Unternehmen nicht im Regen stehen lassen: Angerer kündigt für das zweite Quartal 2004 neue Bonusprogramme für den Fachhandel an. "Wir planen Produkt-Bundles und befristete Vertriebsaktionen", ergänzt Uwe Rehwald, Vertriebsleiter und Prokurist bei Norman Deutschland. Noch bis Ende März läuft eine Bundle-Aktion der "NVC Small Enterprise Boxen" und "NVC Small Business Boxen" für Netzwerke von 5 bis 25 Anwendern, die das Unternehmen inklusive der "Norman Personal Firewall 1.4" ausliefert. Normalerweise kostet diese je Lizenz 39 Euro.

Als kleinen Leckerbissen für die Partner hat Angerer die täglichen Servicezeiten ausgebaut. Das Personal steht nun nicht mehr nur von 9 bis 16.30 Uhr, sondern von 8 bis 18 Uhr zur Verfügung. Mit einer geplanten Vertriebsniederlassung in München will er zudem im süddeutschen Raum seine Präsenz ausbauen. Bislang ist das Unternehmen laut Angerer vor allem im Raum Nordrhein-Westfalen stark vertreten, wo sich in Solingen auch die Firmenzentrale befindet.

Vertriebsfreuden

Derzeit hat Norman etwa 200 autorisierte Partner und an die 100 "Handelspartner", die die Produkte der Norweger nicht regelmäßig im Sortiment führen. Dazu kommt noch eine Kooperation mit Akcent, sodass die in der Einkaufsgemeinschaft zusammengeschlossenen Händler Norman-Software ebenfalls verkaufen können. Die Zusammenarbeit mit einem Distributor plant Angerer nach eigener Aussage derzeit nicht. Norman stehe zum einstufigen Vertriebsmodell und wolle daran auch nichts ändern.

Logistik und Inkasso werden von Element 5 erledigt. Der Dienstleister kümmert sich auch um den Webshop, den Angerer gerade hat erneuern lassen. Dort läuft einerseits ein Direktvertrieb an Endkunden, aber Angerer will auch die Partner dazu ermutigen, den Shop als Lieferplattform zu nutzen.

Meinung des Redakteurs

Die Norman-Produkte konnten sich hier zu Lande noch nicht durchsetzen, obwohl sie zu den besseren Antivirenprogrammen zählen. Der neue Deutschland-Chef Stefan Angerer will dies ändern und hat richtig erkannt, dass dazu die Marke in den Köpfen der Partner verankert werden muss. Wie der Einstieg ins Massengeschäft verlaufen wird, ist noch nicht abzusehen, zumal Angerer noch keine Mitspieler nennen will.

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