Zotac: neuer Player bei Grafikkarten

09.07.2007
Der Grafikprofi Sapphire aus der PC-Partner-Gruppe hat sich in den letzten Jahren im Channel einen guten Ruf erarbeitet. Um den kompletten Grafikkartenmarkt bedienen zu können, bietet der Auftragsfertiger unter dem Label Zotac jetzt auch Nvidia-basierende Grafiklösungen an.

Von Hans-Jürgen Humbert

Vom Markt eigentlich noch gar nicht wahrgenommen, gibt es seit dem 1. Mai 2007 einen neuen Player auf dem Grafikkartenmarkt. Unter dem Namen "Zotac" will die PC-Partner-Holding einen neuen Brand im Grafikkartensegment etablieren. Der Auftragsfertiger PC Partner kann auf zehn Jahre Erfahrung im Grafikkartenbau zurückgreifen. Trotzdem ist der Name PC Partner, außer bei OEMs, im Markt kaum bekannt.

Unter dem Namen Sapphire produziert und vermarktet die Holding aber schon seit Jahren Grafikkarten. Und die Sapphire-Produkte genießen im Channel einen guten Ruf. Da sich Sapphire aber ausschließlich auf ATI-basierende Grafiklösungen spezialisiert hat, musste die Holding bislang auf das OEM-Geschäft mit Nvidia-Karten verzichten. Das war gerade beim OEM-Geschäft hinderlich.

"Denn OEMs wünschen sich Ausweichprodukte, falls in Asien mal ein Fabrik abbrennt und Lieferungen ausfallen", glaubt Director Sales Central Europe Christian Czupalla von Zotac. "Mit Zotac können wir nun Nvidia-basierende Lösungen aus dem Hause PC Partner anbieten", so der Manager weiter.

In Qualität und After-Sales-Service werden die Zotac-Produkte den Sapphire-Karten in nichts nachstehen. Bereits nach knapp einem viertel Jahr Geschäftstätigkeit wird in Fachkreisen das Label Zotac als Nvidia-Pendant zu Sapphire wahrgenommen.

Zu den kleinen Grafikkartenfertigern gehört Zotac dank PC Partner auch nicht. Die Produktionskapazität der Fabrik in China beträgt rund 2,6 Millionen Karten pro Monat. Bei diesen großen Fertigungskapazitäten besitzt Zotac einen entscheidenden Vorteil. Aus den vielen Grafikkarten kann das Unternehmen die schnellsten aus jeder Produktlinie selektieren und als "Overclocked-Produkt" recht günstig anbieten. Das können kleinere Hersteller nicht leisten, da sie auf den Zukauf der Karten angewiesen sind. Deshalb kommen diese um einiges teurer in den Markt.

Geld verdienen mit Grafik

Kein Geschäft im Komponentenmarkt ist so schnelllebig wie das von Grafikkarten. Jedes Jahr bringen sowohl Nvidia wie auch ATI neue GPUs (Grafic Processing Units) heraus. Und quasi alle drei Monate kommen Ableger der neuesten Grafikprozessoren auf den Markt. Auf die Frage, ob sich bei diesen Konditionen das Geschäft mit Grafikkarten überhaupt noch lohnt, lächelt Czupalla: "Wenn man sich rein auf Grafik spezialisiert, dann schon. Wir haben über 100 Ingenieure, die sich nur mit der Verbesserung der Produkte befassen. Beispielsweise bringt Zotac bald eine neue Karte heraus, die gleich einen Standard-HDMI-Ausgang auf dem Board hat. Das ist völlig neu, da alle anderen Hersteller hier noch mit Adaptern arbeiten müssen."

Wo gibt es Zotac-Karten?

Zurzeit befinden sich die Manager von Zotac in Gesprächen mit allen großen Distributoren, heute sind Zotac-Produkte bei Devil und COS bereits erhältlich, in Kürze auch bei Ingram Micro und Actebis Peacock. Mit Grafikkarten allein will sich Zotac aber in Zukunft nicht zufriedengeben. Geplant ist eine Erweiterung des Produktportfolios in Richtung Motherboards. Auch diese sollen allein mit Nvidia-Chips realisiert werden.

Einen Kommentar dazu finden Sie auf Seite 3.

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